Altenholz Dänischenhagen Kiel setzen auf Erweiterung des Gewerbegebiets

Das überraschende Votum hatte in der Sitzung des Zweckverbandes Ende Mai für große Enttäuschung gesorgt. Doch die Bedenken der WIR konnten am Montagabend in einem von der CDU Dänischenhagen initiierten Gespräch ausgeräumt werden. „Ich begrüße, dass es auf sachlicher Ebene vorangeht und Unklarheiten ausgeräumt werden konnten“, erklärte der Altenholzer Bürgermeister Carlo Ehrich (SPD) dazu. Er verwies allerdings darauf, dass die kritisierte Beschlussvorlage von Ende Mai quasi der entsprochen habe, die schon für die sehr kurzfristig wegen Corona abgesagte Sitzung im März vorgelegt wurde. Altenholz: Wir haben rechtzeitig informiert: „Wenn die WIR einen Grund sucht, um ihr Verhalten zu rechtfertigen, dann nicht auf unsere Kosten: Wir haben rechtzeitig informiert“, betont er. In der Sitzung sollte unter anderem angeschoben werden, dass Entwürfe für Verträge erarbeitet werden können: „Gerade so etwas wie die Zahlungsmodalitäten wollte man ja mit den Verhandlungen ausloten.“ Die Fragen hätte die WIR schon im März stellen können, findet der Altenholzer Bürgermeister. Auch der Dänischenhagener Bürgermeister Horst Mattig (SPD) freut sich, dass nun doch Bewegung in das Projekt kommen soll. Aber auch er weist darauf hin, dass die kritisierten Unterlagen schon für den März-Termin vorlagen. Zudem sei in der Sitzung im Mai erläutert worden, dass es noch nicht darum gehe, ein Finanzkonzept oder einen Kaufpreis zu beschließen: „Von daher finde ich es schwierig zu behaupten, es seien Fragen offen gewesen.“ Bürgermeister stellt sich vor die Verwaltungen: Auch mit Blick auf die beteiligten Verwaltungen betont er ausdrücklich: „In der Vergangenheit in Dänischenhagen und im Zweckverband wurden alle gestellten Fragen beantwortet.“ Es könne natürlich sein, dass jemand nicht mit der Antwort zufrieden ist. Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) betont, man sei weiter sehr interessiert an dem Projekt. „Wir sehen, dass es Fragen vor allem aus Dänischenhagen gibt. Aber wir haben Antworten auf diese Fragen“ und biete dazu den Dialog an. WIR: Müssen uns nicht rechtfertigen: Der Dänischenhagener WIR-Fraktionschef Ingolf Scheffler hätte erwartet, dass der Bürgermeister die Fragen der WIR weiterträgt: „Alle Bedenken lagen auf dem Tisch.“ Er müsse auch nichts rechtfertigen oder begründen: „Wir haben auf Grundlage unserer Bedenken entschieden. “ Horst Mattig habe zwar auf die Fragen der Wählergemeinschaft „etwas entgegnet – aber er hat nicht unsere Fragen beantwortet“. Dass jeder der Beteiligten die Kritik an der Beschlussvorlage zurückweise, sei „menschlich“. Aus Sicht der WIR habe es ausgesehen, „als ob man zügig Fakten schaffen will“. Doch nun würden die Bedenken der WIR ernst genommen. Er betont: „Wenn sich der Trend aus dem Gespräch fortsetzt, sehe ich kein Hindernis, dass das Gewerbegebiet Fahrt aufnimmt.“ Drei Gemeinden, ein Gewerbegebiet: Altenholz, Dänischenhagen und Kiel wollen ihr interkommunales Gewerbegebiet Lehmkaten um insgesamt 16 Hektar erweitern – das wäre eine Verdoppelung der bestehenden Fläche. Kiel entwickelt derzeit zudem zwei Gewerbeflächen im Kieler Norden am Flughafen – Boelckestraße und Airpark. Außerdem soll das Industriegebiet Friedrichsort wieder belebt werden, um der Wirtschaft in der Kiel-Region die benötigten Flächen zur Verfügung stellen zu können, heißt es aus dem Rathaus. Man sehe aber auch über diese Projekte hinaus einen großen Bedarf an Gewerbeflächen. Daher plane die Stadt weitere Gewerbeflächen im Sanierungsgebiet Holtenau Ost (MFG5-Gelände), bemühe sich um den Ankauf von Flächen im Kieler Süden und versucht zusammen mit privaten Akteuren innerstädtische Flächen zu beleben. Mehr Nachrichten aus der Region Eckernförde lesen Sie hier.

Gewerbe Dänischenhagen - Signale der WIR wecken Hoffnung