Altenholz: So steht es um Bauprojekte vom Schulzentrum bis zum Herrenhaus

Brammerkamp: Die Zukunft dieses möglichen Baugebietes im Norden hängt mit dem Ergebnis der Altenholzer Ortsentwicklungsplanung zusammen: Welche Schwerpunkte setzt die Gemeinde für das 16 Hektar große Gebiet, das 2019 zunächst für ein Jahr auf Eis gelegt wurde? Der Investor hatte überwiegend auf Einfamilienhäuser gesetzt. Bis zum Jahresende soll Klarheit herrschen: Doch es könnte sein, dass ihm auch Schwerpunkte wie Mehrfamilienhäuser, sozialer Wohnungsbau, seniorengerechte Angebote oder anderes vorgegeben werden. Wann darüber Klarheit herrscht, hängt auch davon ab, wie die Politik mit dem Ergebnis der Altenholzer Ortsentwicklung umgeht. Innerhalb dieses Jahres soll sich aber klären, wie es grundsätzlich mit dem Brammerkamp weitergeht. Fachhochschule/Dataport: Die Fachhochschule (FH) für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz boomt, aktuell gibt es dort knapp 1700 Studierende. Die Einrichtung plant daher nach Angaben des Altenholzer Bürgermeisters weitere Lehrsäle im rückwärtigen Bereich, Richtung Bundestraße 503. Lesen Sie auch: FH erlebt durch Corona Quantensprung Zudem wollen die FH und der benachbarte IT-Dienstleister Dataport gemeinsam einen „IT-Campus“ einrichten: ein Zentrum für Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Das Zentrum könnte auf der Parkfläche vor der FH entstehen. Das bringt zusätzliche Arbeitsplätze nach Altenholz – aber auch mehr Verkehr und den Bedarf an 260 bis 350 weiteren Parkplätzen, erklärt Carlo Ehrich. Es gibt Ideen für eine bessere Zufahrt: Wie wirkt sich das aus, wie könnte die Zufahrt von der B503 verbessert werden? Eine mögliche Idee: die Auffahrt aus nördlicher Richtung so anzubinden, dass sie durchgehend zur FH führt. Der Bund als zuständige Behörde würde diese Planung nicht behindern, aber auch nicht dafür zahlen. Lesen Sie auch: Altenholz hat jetzt ein Zentrum rund um den Handball Klar ist, dass es auf dem ohnehin schon massiv bebauten Areal um den Rehmkamp noch enger wird. Die Altenholzer Politik muss sich mit der Frage beschäftigen, ob man das will. „Dataport ist der größte Arbeitgeber, es geht um ein Projekt mit Strahlkraft“, sagt Carlo Ehrich. Gewerbe- und Wohngebiet am Schießstand Knoop: Seit 2017 prüft die Gemeinde das Areal. Ursprünglich ging es hier auf der knapp 28 Hektar großen Fläche nur um die Ansiedlung von Gewerbe. Mittlerweile kann man sich hier zudem Wohnbebauung auf etwa 6,5 Hektar vorstellen: Diese könnte neben dem Grünstreifen hinter der bereits vorhandenen Wohnbebauung an der Knooper Landstraße entstehen. Zwischen Wohn- und Gewerbegebiet wäre dann in der Mitte ein Grünstreifen. Altenholz wartet noch auf ein Preisangebot des Bundes: Zur Entwicklung des Geländes gibt es erste Skizzen, die man der Politik vorstellen möchte, erklärt der Bürgermeister. Denkbar sei dabei auch die Zusammenarbeit „mit einer Stadt“. Allerdings wartet Altenholz noch auf ein Preisangebot des Bundes, um einschätzen zu können, ob sich das Projekt rechnet. Lesen Sie auch: Anwohner kritisieren Pläne für Wohnen und Gewerbe Wenn ja, sollen hier auch geschichtliche Zusammenhänge aufgezeigt werden: Denn auf dem Areal gab es im Zweiten Weltkrieg eine Hinrichtungsstätte. Wenn das Areal erschlossen werden sollte, wären dort Wanderwege denkbar, auf denen die dunkle Vergangenheit erklärt wird. Herrenhaus Stift: Im Mai 2020 hatte der private Besitzer erklärt, das Betreten des Geländes für die Machbarkeitsstudie über die Städtebauförderung zu erlauben. Dabei geht es unter anderem um den baulichen Zustand des Gebäudes. Lesen Sie auch: Mammografie im Herrenhaus Das Herrenhaus gilt als ein zentrales Element bei der Ortsentwicklungsplanung in Stift. Allerdings hatte die Gemeinde nach Angaben des Bürgermeisters danach „viel Mühe, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen“. Das ist nun gelungen - er hofft, daraus ein „belastbares Gesprächstau zu winden“. Interkommunales Gewerbegebiet: Nördlich des Postkamps und westlich der Mühlenstraße würden Altenholz, Dänischenhagen und Kiel gerne das interkommunale Gewerbegebiet Lehmkaten erweitern. Eine Erschließungsstudie wurde bereits in Auftrag gegeben. Zurzeit wartet man auf den Kaufvertrags-Entwurf. "Wirtschaftlichkeit im Auge behalten": Außerdem geht es um die Frage, ob die drei Kommunen mit Fördermitteln rechnen können und wo Ausgleichsflächen geschaffen werden. „Und wir müssen auch die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten“, betont der Altenholzer Bürgermeister Carlo Ehrich. Kita am Stegeltor: Zwischen Stegeltor und Friedrichsruher Weg plant die Gemeinde einen neuen Kindergarten mit drei bis fünf Gruppen. Altenholz muss nur zehn Prozent der Kosten von 1,95 Millionen Euro für einen Bau mit drei Gruppen selbst tragen – der Rest fließt als Förderung. Altenholz hat weiter Bedarf an Kita-Plätzen: Da man in der Gemeinde aber weiteren Bedarf an Betreuungsplätzen sieht, könnten es mehr Gruppen werden: Die zusätzlichen Kosten müsste Altenholz aber selbst finanzieren. Die Planungsleistungen wurden bereits ausgeschrieben. Die Gemeinde sucht auch schon einen Träger. Wenn alles glatt läuft, könnte in etwa einem Jahr Baubeginn sein. Ortsentwicklungsplanung: Das Projekt verzögerte sich durch die Corona-Pandemie. Weil Versammlungen vieler Menschen immer noch problematisch sind, sammelte die Verwaltung schließlich Wünsche und Ideen der Bürger online und per Brief. Wie soll sich die Gemeinde am Kieler Stadtrand entwickeln? Etwa 580 Altenholzer Haushalte beteiligten sich in der Gemeinde mit knapp 10.000 Einwohnern. Nun soll es noch im ersten Halbjahr darum gehen, welche Schwerpunkte sich aus den Anregungen ergeben. Schulzentrum Altenholz: Sanierung, Abriss, Teilneubau oder Neubau an ganz anderer Stelle sind Möglichkeiten für die marode Anlage. Dafür wurden auch verschiedene andere Flächen untersucht. Eine Potenzialanalyse ist fast abgeschlossen. Wie es weitergeht, hängt mit der Ortsentwicklung zusammen und sei sehr schwer einzuschätzen, erklärt Bürgermeister Carlo Ehrich. Sanierung Gemeindezentrum: Duschen und Sanitärs sollen dort erneuert werden, dafür gibt es auch Fördergeld. Ein Planer wurde beauftragt. Bei der Umsetzung des Brandschutzkonzeptes im Altenholzer Gemeindezentrum soll außerdem geprüft werden, welche energetischen Verbesserungen hier möglich wären. Mit einer Bautätigkeit in diesem Jahr rechnet die Verwaltung „wohl nicht“. Sanierungsgebiet Altenholz-Stift: Bisher bestand das Thema Städtebausanierung in Altenholz vor allem aus Planungen. Nach der Verabschiedung des Rahmenplans geht es nun weiter – mit Planungen. Diesmal immerhin für konkrete Projekte, die als erstes angepackt werden sollen. Der Lenkungsausschuss Städtebau schob Anfang März die Ausschreibung von Planungsleistungen für den Harmspark, die Stifter Allee und den Bereich vor dem Herrenhaus bis zum Apothekengrundstück an. Kreiselbau am Eingang von Stift wird geprüft: Außerdem für einen möglichen Kreiselbau an der Einfahrt in den Ostpreußenplatz. Für das private Bauprojekt auf dem Apothekengrundstück, auf dem zwei neue Gebäude entstehen sollen, muss noch der B-Plan geändert werden. Ab 2022 könnte sich im Waldwinkel etwas tun. Die Straße hätte nach Angaben der Verwaltung bereits erneuert werden müssen. Da sie im Sanierungsgebiet liegt, könnten sich für die Anwohner aber wohl gewisse finanzielle Vorteile ergeben. Sanierungsgebiet Stift-Süd: Seit Sommer 2019 läuft in Altenholz ein zweites Städtebau-Förderprogramm – direkt angrenzend an das erste. Dabei geht es auch um die Zukunft des Schulzentrums. Maßnahmen für die nächsten zehn bis 15 Jahre: Nun beginnen die Untersuchungen und die Erstellung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts für das Gebiet „Stift Süd“. Dabei werden zum Beispiel die Gebäude im Sanierungsgebiet, die Nutzungsstruktur sowie die technische und soziale Infrastruktur des Ortsteils durch Vor-Ort-Begehungen erfasst. Es geht um Maßnahmen in den nächsten zehn bis 15 Jahren. Stationäre Intensivpflege Boelckestraße: Eine Investorin plant in Nachbarschaft des Ärztehauses eine Intensivpflege-Einrichtung. Für das Projekt wurde mittlerweile ein Bauantrag gestellt. Es ist auch mit dem möglichen Bau eines Kreisels auf der Dänischenhagener Straße vereinbar. Straßenausbau Rotdornweg: Dieses Projekt wurde vorgezogen und soll nun vor dem Ausbau von Königsberger Straße/Pillauer Weg angepackt werden. Das Bauprogramm dazu soll noch vor den Sommerferien beschlossen werden. Villa Hoheneck: Die Renovierung der Villa Hoheneck in Altenholz wird eine aufwendige Mission. Der Zustand ist maroder als erwartet. Dennoch bleibt das Projekt machbar, erklärt Birger Andresen, Chef des Bauunternehmens, das die Arbeiten auf dem Gelände übernommen hat. Dort sind mittlerweile drei neue Gebäude in die Höhe gewachsen. Bis auf eine Wohnung soll bereits alles verkauft sein.