Hintergrund ist die unklare Zukunft des Schulzentrums von 1971: In einer Machbarkeitsstudie soll geklärt werden, ob es noch saniert werden kann oder ob ein Neubau wirtschaftlicher wäre.
Eigentlich hatte Bürgermeister Carlo Ehrich gehofft, dass zum Beginn der Haushaltsberatungen belastbare Angaben dazu vorliegen. Bei einer Sanierung sollte die Schule 2020 eine neue Küche mit zeitgemäßen Geräten bekommen. Falls es einen Neubau gibt, bekommt die Gemeinschaftsschule eine Kompromissküche für die Übergangszeit bis zum Neubau.
Machbarkeitsstudie noch nicht in Auftrag gegeben
Doch die Machbarkeitsstudie für das Schulzentrum, die seit November 2018 im Gespräch ist, wurde noch gar nicht in Auftrag gegeben: Das soll erst ein – noch zu gründender – Lenkungsausschuss für das umfangreiche Projekt anschieben. Der Bürgermeister hofft nun auf belastbare Erkenntnisse zur Schulzukunft im ersten oder zweiten Quartal 2020.
Auch ein laut Jens Lersmacher, stellvertretender Schulelternbeiratsvorsitzender, versprochener Kostenvoranschlag für eine gut nutzbare Schulküche für die nächsten Jahre liegt derzeit noch nicht vor. Die war nämlich auch deshalb Ende 2018 mehrheitlich von der Kommunalpolitik aus dem Haushalt gestrichen worden, weil die Kosten – anfangs im fünfstelligen Bereich – auf 150.000 bis 200.000 Euro davongaloppiert waren
Kosten für neue Lehrküche noch nicht bekannt
Wenn es aber so bald keine Erkenntnisse in Sachen Neubau oder Sanierung gibt, sei es wichtig zu wissen, was eine neue Lehrküche kosten würde, findet auch CDU-Fraktionschef Mike Buchau: „Wir müssen irgendwann eine Entscheidung treffen.“
Eine Kostenschätzung liegt nicht vor, räumt der Bürgermeister ein. Aus seiner Sicht wäre es zunächst sinnvoll, von den Nutzern der reparierten Lehrküche zu erfahren, „ob man damit arbeiten kann oder woran es mangelt“,
Bürgermeister schlägt Treffen vor Ort vor
Er denkt dabei an ein Treffen mit den Beteiligten vor Ort, um zu hören, ob es konkrete weitere Wünsche gibt: „So schnell wie möglich.“ Er räumt ein, dass die Verwaltung diese Fragen auch schon vor den Ferien an die Schule hätte richten könne.
Wobei der im Winter gefundene Kompromiss zur Lehrküche ja mehr als die bisher erfolgte Reparatur vorsieht – auch wenn statt 6000 immerhin 12.000 Euro investiert wurden.
Bremsklotz: Unklare Zukunft des Schulzentrums
Schulleiter Thomas Haß hat Verständnis dafür, dass man erst das Gutachten zur Zukunft des Schulzentrums abwarten will. Mit der reparierten Küche sei die Schule erst mal zufrieden: „Wir können wieder arbeiten.“ Allerdings hofft er, dass die Machbarkeitsstudie so rasch wie möglich vorliegt. Denn die unklare Zukunft erweist sich als Bremsklotz für alle Investitionen am Schulzentrum.
Er hofft daher auf eine rasche Entscheidung in Sachen Lehrküche. Denn so oder so werde die Küche sicher noch fünf, sechs Jahre am bisherigen Ort genutzt: „Da muss dann noch was passieren.“ Schließlich sei von dem Zeitraum noch eine ganze Schulgeneration betroffen.
Schulelternbeirat kritisiert Kommunikation
Jens Lersmacher ist vor allem enttäuscht vom Ablauf: Er habe Verständnis dafür, dass es auch andere dringliche Projekte in Altenholz gibt. Er laste die Verzögerung nicht dem Bürgermeister an. Aber er hätte sich in Sachen Lehrküche eine klare Kommunikation gewünscht – und sei es eben die Aussage, dass man noch ein Jahr warten muss. Es gehe darum, Versprechen einzuhalten.
Auch Mike Buchau (CDU) erklärt, zwischen Schulkollegium, Elternbeirat, Politik und Verwaltung habe es die Vereinbarung gegeben, vor den Sommerferien zu klären, was für die Küche gemacht werden müsste.
Modernisierung war für 2019 geplant
Rückblick: Eigentlich sollte die 40 Jahre alte Lehrküche bereits 2019 gründlich modernisiert werden. Doch dann strich die Gemeindevertretung mit den Stimmen von CDU, AWG und FDP wegen des hohen Defizits mehrheitlich Ende 2018 mehrere Projekte aus dem Haushalt – darunter die Lehrküche. Allerdings war im Etatentwurf nicht ersichtlich, dass für das Projekt schon Mittel bewilligt und angespart worden waren.
Das sorgte für großen Frust an der Gemeinschaftsschule. Es folgten viele Gespräche hinter den Kulissen zwischen Schulvertretern und Kommunalpolitik. Sie führten im März zum Kompromiss.
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