So ungewöhnlich wie die Verzögerung war auch die Vertragslage zwischen Kiel und Altenholz: Seit 2011 führten die Gemeinden nämlich eine wilde Ehe. Der Vertrag über die Einleitung des Abwassers ins Kieler Klärwerk Bülk in Strande wurde damals vermutlich gekündigt, um den Druck im Konflikt zu erhöhen.
Umland hatte zu viel gezahlt
Mit der Unterzeichung durch Kiels Oberbürgermeister und den Altenholzer Bürgermeister Carlo Ehrich endet eine jahrzehntelange Auseinandersetzung um zu viel gezahlte Beiträge durch die Umlandgemeinden.
Kompromiss im Sommer 2018
Schon im Sommer 2018 hatte man sich grundsätzlich auf einen Kompromiss geeinigt. Den hatte die Altenholzer Gemeindevertretung im Dezember auch gar nicht infrage gestellt, als sie die Unterschrift verschob.
Sprachliche Ungenauigkeiten
Vielmehr wurde der Termin verschoben, "weil es begründete Nachfragen" zum Vertrag gab, sagte der Altenholzer Bürgermeister am Mittwoch in der Gemeindevertretung. Juristen aus der Kommunalpolitik hatten auf einige sprachliche Ungenauigkeiten hingewiesen.
Altenholz erhält fast eine Million Euro
Die wurden nun ausgeräumt. Kiel zahlt an Altenholz durch die Einigung zum 30. April 970.000 Euro zurück. Der Vertrag startet rückwirkend zum 1. Januar. Anders als bei den anderen Umlandgemeinden läuft er nur 19 statt 20 Jahre, damit er für alle gleichzeitig endet.
Überraschende Verschiebung
Wolfgang Weiß (SPD) als Vorsitzender des Hauptausschusses räumte ein, dass auch er im Dezember zunächst nicht so glücklich mit der Verschiebung der Unterschrift war: "Aber unter dem Strich können wir froh sein, dass wir Fachleute haben, die noch mal drüber geguckt haben."
"Sauberer Vertrag"
Altenholz habe nun "einen sauberen Vertrag", und der Bürgermeister müsse sich nicht mehr "Brexeteer" nennen lassen, sagte Wolfgang Weiß. Auch CDU-Fraktionsschef Mike Buchau dankte allen Beteiligten "für die gute Arbeit".
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