Am Eckernförder BSI-Campus eröffnet ein Museum mit dem "Geld der Welt".

Das Wort Geld leitet sich von „Es gilt“ ab. Vertrauen in die Währung, das war schon vor über 2000 Jahren in Asien notwendig, wo Münzen mit einem quadratischem Loch geprägt wurden. „Sie ähnelten einem Mühlstein“, erläutert Hahl. Und Mühlsteine waren damals eine begehrte Rarität, dessen Gegenwert das Stückchen Metall besaß. Zu sehen ist aber auch Sklaven-Geld aus Afrika, Kauri-Schnecken, die im Indischen Ozean beliebtes Zahlungsmittel waren, und Repliken der ersten Geldscheine, die in China in der Song-Dynastie (960-1261) aufgelegt wurden. Der Anfang war ein alter Penny: Schon der Vater von Hahl war begeisterter Sammler und hinterließ dem Sohn drei Schuhkartons voller Münzen. Später war der ehemalige Marineflieger aus der Region Kiel häufiger in England, wo er fasziniert vor einem Laden stand und seine erste antike Penny-Münze erwarb. „Von da an ließ mich die Sammelleidenschaft nicht mehr los“, erzählt der heute 84-Jährige. Kontakte zum BSIC-Präsidenten Peter Jochimsen führten schließlich zu der Idee, auf dem Campus ein Münzmuseum mit Geld aus aller Welt zu eröffnen. Geld als Anschauungs-Unterricht: Der BSIC nutzt die Ausstellung für das Studienkolleg, das junge Leute verschiedener Nationen fit für ein Studium in Deutschland machen soll. „Die Münzen und Scheine sind wichtiger Unterrichtsgegenstand, um wirtschaftliche, historische, geographische und politische Entwicklungen in dieser Welt anschaulich zu machen“, sagt Jochimsen. Denn die Zukunft ist digital und heißt Bitcoin. Neben dem pädagogischen Nutzen für den Campus kann das Museum aber auch von anderen Interessieren, Gruppen und Schulklassen besucht werden. Ostzonen-Schein mit Hakenkreuz: Unter den Zahlungsmitteln aus aller Herren Länder finden sich so manche Kuriositäten. Deutsches Biergeld aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts etwa, das den Gegenwert von einem Liter Gerstensaft hatte. Oder Münzen aus Nord-Korea: Ohne Stern für die gewöhnliche Bevölkerung, mit einem Stern für Besucher aus kommunistischen Ländern und zwei Sternen für Gäste aus nicht-kommunistischen Ländern. Verblüffend auch der Geldschein aus der Ostzone des Nachkriegsdeutschlands mit Hakenkreuz. Hahl weiß, wie es dazu kam: Während der Westen 1948 über Nacht neues Geld bekam, musste der Osten schnell reagieren. „Man nahm vorhandene Reichsmarkscheine und klebte einfach eine Marke mit 1948 drauf.“ Fünf Pfennig für ein Wassereis: Unzählige solcher Geschichten hat der passionierte Sammler parat, wenn der Besucher fasziniert vor den Ausstellungsvitrinen steht. So gab es den Fünf-Pfennig-Schein nach dem Krieg, der für eine Kugel Wassereis reichte. Aber auch den Eckernförder Inflations-Gutschein aus den 1920er-Jahren, der eine astronomische Summe auswies. „Die Kreissparkasse schuldet mir noch 50 Milliarden Mark“, kommentiert Hahl mit einem Schmunzeln. Eröffnung des Museums „Geld der Welt“, Sonnabend, 22. Februar, um 14 Uhr in der Galerie 66 im BSIC (Alte Bauschule). Vereinbarungen für Führungen unter Tel. 04351/6665000. Weitere Nachrichten aus der Region Eckernförde finden Sie hier

Neues Münz-Museum - Das Geld der Welt an einem Ort