Anna Christ wird neue Marine-Seelsorgerin im Stützpunkt Eckernförde

Die Schleswig-Holsteinerin hat sich schon immer zum Meer hingezogen gefühlt. Als sie davon hörte, dass die Stelle in Eckernförde ausgeschrieben war, bewarb sie sich spontan. Zwar lasse sie Lütau, wo sie sich wohlgefühlt habe, mit einem weinenden Auge zurück, sagt Christ. „Aber ich freue mich auf die neue Herausforderung“. Für die 32-Jährige erfüllt sich damit ihr Traum, einmal zur See zu fahren. Denn das gehört zu ihrer Aufgabenbeschreibung. „Wann, wenn nicht jetzt“, begründet sie ihren Schritt zur Marine. Sie wurde auch gefragt, auf ein U-Boot zu gehen: Im ersten Jahr sind es vielleicht wenige Wochen, die sie an Bord verbringen wird. Später sollen es mehrere Monate im Jahr sein. „Ich bin auch gefragt worden, ob ich bereit wäre, auf ein U-Boot zu gehen“, erzählt die Seelsorgerin. Da sei sie sich zwar noch nicht sicher, gesteht sie. „Aber ich probiere gerne neues aus.“ Die ersten Einsatzfahrten auf Booten und Schiffen werden in 2022 auf sie warten. Zuvor sollen Fortbildungen und Kurse Anna Christ auf die spezielle Welt der Bundeswehr vorbereiten. Dabei erleichtere Corona den Berufsstart nicht gerade, weiß sie um diese Hürde. Ein offenes Ohr für die Belange der Soldaten: Die Marine-Seelsorgerin hat sich für sechs Jahre auf ihre neue Aufgabe in Eckernförde verpflichtet. Angestellt ist sie dann beim Kirchenamt der Bundeswehr. Anna Christ wird in dieser Zeit ein offenes Ohr für alle Belange der Soldatinnen und Soldaten im Stützpunkt mit seinen bis zu 4000 Dienstposten haben. „Ich will für die Menschen das sein und sie in schwierigen Situationen begleiten“, sagt sie. Darüber hinaus wird sie lebenskundlichen Unterricht geben, Gottesdienste feiern und Einsätze mitfahren. „Gerade lange Trennungsphasen von der Familie und das Zusammenleben auf engem Raum können für Besatzungsmitglieder eine Belastung sein“, sagt sie. Bundeswehr-Seelsorge seit über 60 Jahren: Seit mehr als 60 Jahren gibt es die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr. Zurzeit arbeiten etwa hundert Geistliche in ebenso vielen evangelischen Militärpfarrämtern an Standorten wie Eckernförde. Im örtlichen Stützpunkt sind neben dem 1. U-Boot-Geschwader auch das Seebataillon, Minentaucher und Kampfschwimmer unterbracht, die in In- und Auslandseinsätzen stark gefordert sind. Gestiegene Risiken, aber auch höhere Anforderungen an Flexibilität und Mobilität gehören heute zum Alltag der Marine. Gesprächsinhalte bleiben vertraulich: Lesen Sie auch: Weiterer Meilenstein für den Klimaschutz in Eckernförde Laut einer Veröffentlichung der Bundeswehr zur Militärseelsorge sollen die Pastoren unabhängig von der militärischen Hierarchie das Gespräch mit den Soldatinnen und Soldaten suchen. Sie haben ihre eigenen Diensträume und bieten regelmäßige Sprechstunden an, deren Inhalte vertraulich bleiben. Auf Wunsch können Probleme auch mit Vorgesetzten besprochen werden. Ebenso spielt die Familienarbeit eine wesentliche Rolle im Aufgabenspektrum.