Carsharing-Verein in Gettorf Dörpsmobil soll Zweitwagen ersetzen

„Wir bemühen uns nun um die Gründung eines Vereins“, sagte Hans-Ulrich Frank (CDU) jetzt. Er stellte klar, dass die Gemeinde lediglich Mitglied sein kann, aber keinesfalls Träger. „Die Gemeinde will das bürgerschaftliche Engagement unterstützen.“ Schwung in den Prozess bringt Hubert Ovenhausen, der seit 2017 in Gettorf lebt. Kompetenz hat sich der Diplom-Informatiker im Ruhestand erarbeitet, als er 2010 in seinem damaligen Wohnort Neumarkt in Bayern für knapp drei Jahre die Einführung von Elektromobilität begleitete. Auch Gettorf soll nun ein E-Auto bekommen, das alle Mitglieder des künftigen Vereins mit dem Arbeitstitel „Dörpsmobil Gettorf“ fahren können. „Ursprünglich wollten wir auf die Schwedenecker Initiative aufspringen“, blickte Hans-Ulrich Frank zurück. Einwohnerversammlung im Frühjahr: Dort sollte es einen Verein mit einer Satzung geben, an dem sich auch andere Gemeinden beteiligen können sollten. „Das verursachte aber Schwierigkeiten beim Registergericht.“ Laut Amtsdirektor Matthias Meins wollen auch die anderen Gemeinden im Dänischen Wohld, die am Schwedenecker Modell Interesse hatten, nun eigene Vereine gründen, neben Gettorf auch Felm und Osdorf beispielsweise. Bürgermeister Frank plant, im Frühjahr eine Einwohnerversammlung einzuberufen, um einen ersten harten Kern für eine Vereinsgründung zusammenzubringen. „Wir brauchen dafür sieben Interessenten“, erklärte Hubert Ovenhausen. Sieben Gettorfer für Vereinsgründung notwendig: „Die Hürde besteht darin, genügend Menschen zu mobilisieren, die die Vereinsarbeit machen“, so der 71-Jährige. In zahlreichen Gesprächen habe er schon viel Interesse unter den Gettorfern festgestellt. Aus dem Kreis der ersten sieben Mitglieder müsste einer Vorsitzender und einer dessen Vize sein, zudem sei ein Schriftführer und ein Kassenwart nötig. „Die Hürde kann man nehmen“, zeigte sich Ovenhausen sicher. Er ist überzeugt von der Idee und nennt vorläufige Zahlen. Der Mitgliedsbeitrag werde voraussichtlich sechs Euro im Monat betragen. Hinzu komme die Nutzungsgebühr von fünf Euro pro Stunde am Tag, der Nachttarif falle günstiger aus. Dörpsmobil kostet fünf Euro pro Stunde: Dafür müssen sich die Fahrer nicht um Kosten für Strom, Versicherung und Wartung kümmern. Erst ab mehr als 50 Kilometern pro Mietstunde fallen zusätzliche Kosten für die Fahrleistung an. Bei drei Stunden sind also 150 Kilometer frei, erklärte Hubert Ovenhausen. Nach seiner Erfahrung trägt sich die Anschaffung eines Leasing-Fahrzeugs, wenn 25 bis 30 Mitglieder für eine Auslastung von 30 bis 40 Prozent sorgen. Bei intensiver Nutzung reichen Ovenhausen zufolge bis zu sieben Nutzer. Lesen Sie auch: Ascheffel hat schon ein Dörpsmobil Carsharing mit mehr als zwei E-Autos in Gettorf möglich: Deshalb glaubt er fest daran, dass mehr als zwei Dörpsmobile für Gettorf möglich sind. „Das ist ein kommerziell attraktives Angebot“, sagte er. Für Familien oder auch Rentnerpaare lasse sich der Zweitwagen dadurch sparen. Der erste Standort werde so gewählt, dass er für die Mehrheit der Mitglieder bequem zu Fuß zu erreichen ist. Wer jetzt schon Interesse am künftigen Verein hat, kann sich bei Hubert Ovenhausen unter Tel. 04346/600420 oder unter doerpsmobil@gemeinde-gettorf.de (ab 30. Dezember 2019) melden. Mehr Nachrichten aus Eckernförde und Umgebung finden Sie hier.

Carsharing-Verein Gettorf - Dörpsmobil soll Zweitwagen ersetzen