Eckernförde: Darum sind die neuen Strandkörbe weiß

Mehr als 150 Körbe stehen bei der Touristik auf der Reparaturliste. „Wir sind gut davor, bis zur Saison schaffen wir das“, sagt Mitarbeiter Michael Schaefer, der an diesem Tag gemeinsam mit seinem Kollegen Heiko Bock für die Strandkörbe eingeteilt ist. Es gibt einiges zu tun. „Vor allem die Untergestelle sind problematisch“, sagt Schaefer. Dort, wo die Strandkörbe im – manchmal feuchten – Sand stehen, fault das Holz am ehesten. Wird dann noch kräftig daran geruckelt, um den Korb in die Sonne zu drehen, leidet das Material. In Eckernförde zählt noch Handarbeit: Die Strandkorb-Werkstatt Eckernförde legt noch ganz traditionell Hand an, um die Sonnensessel wieder schick für die Saison zu machen. Der kleine Sonnenschutz zum Beispiel, der am oberen Korbrand hängt, wird beim Austausch einzeln zugeschnitten. „Von der Rollenware“, erläutert Bock. Auch die Leiste, um den bunten Stoff zu fixieren, wird entsprechend auf Länge gebracht und gehobelt. „Da gibt es keine Standardmaße“, sagt der Mitarbeiter in Eckernförde. Zu den häufigsten Schäden gehören allerdings defekte Gitter, denn die Strandkörbe werden oft aufgebrochen. Vandalismus ist ein Problem in Eckernförde: „Vorletzten Sommer hatten wir manchmal zehn Aufbrüche pro Tag“, erzählt Schaefer. Vergangenes Jahr hielt sich der Vandalismus in Eckernförde hingegen in Grenzen. Vor allem bei Standpartys vor den Sommerferien geht so mancher Korb zu Bruch. Wenn die Sonnensessel zu Burgen zusammengeschoben werden oder auf ihren Dächern herumgeturnt wird, gibt die Konstruktion schnell nach. Dabei hält so ein Strandkorb nach Einschätzung der Reparaturprofis bei normaler Nutzung bis zu zehn Jahre – „je nachdem, wo er steht“. Hochwasser schadet den Körben in Eckernförde: Manche Korbmieterinnen und Korbmieter ziehen ihren Sonnensessel möglichst dicht an die Wasserkante. Doch dort ist er gefährdet. „Wir reagieren bei Hochwasser sehr schnell“, sagt Schaefer. Doch ist ein Korb erst einmal von den Wellen in den Sand eingespült, können beim Bergen Schäden entstehen. Lesen Sie auch: App an den Strand! Strandkörbe in Eckernförde öffnen per Smartphone Zwar verfügen die Touristik-Mitarbeiter in Eckernförde jetzt über einen Radlader, der im Ernstfall das Hochholen der Strandkörbe in sichere Bereiche erleichtert. Doch lieber wäre es ihnen, wenn sie nicht zu dicht am Wasser stünden. Vergangenes Jahr mussten die Korbretter viermal eingreifen. Die neue Farbe in Eckernförde ist Weiß: Jedes Jahr werden einige Strandkörbe aussortiert, die nicht mehr reparabel sind. Den Fundus ergänzen dann jeweils 30 neue, die nicht mehr in einem bräunlichen Ton, sondern in Weiß daherkommen. Die neue Farbe soll künftig das Eckernförder Strandbild prägen. Sie hat zudem den Vorteil, dass sie nicht ausbleicht. Die Korbsanierer der Touristik wissen, dass das UV-Licht der Sonne die Farbe der braunen Körbe mit den Jahren verändern kann.