Eckernförde und Goosefeld entwickeln gemeinsames Gewerbegebiet

Der international agierende Lüfter- und Ventilatorräder-Hersteller kann an seinem bisherigen Standort im Niewark nicht erweitern. Damit das Unternehmen nicht abwandert und die 300 in der Region verwurzelte Mitarbeiter gehalten werden, verhandelte die Stadt Eckernförde mit der Gemeinde Goosefeld über ein interkommunales Gewerbegebiet. Die Gespräche sind erfolgreich abgeschlossen. So kann einem wirtschaftlichen Schwergewicht in der Region der von ihm benötigte Platz angeboten werden. Arbeitsplätze in der Region halten: Mit der Unterzeichnung ist ein dritter Meilenstein erreicht. Nach der Flächenfindung und den politischen Beratungen in den Kommunen folgten nun die Verträge. „Als Region wollen wir Verantwortung übernehmen“, sagte Eckernfördes Bürgermeister Jörg Sibbel. Das heißt: Punker soll Entwicklungsperspektiven in der Region bekommen und die Arbeitsplätze sollen für die Menschen vor Ort erhalten bleiben. Für Goosefeld war es nicht ganz so einfach, sich mit einem interkommunalem Gewerbegebiet dieser Größe auf seinem Gemeindegebiet anzufreunden. „Doch inzwischen sind wir auf einem guten Weg“, sagte Bürgermeister Rüdiger Zander. Auch viele Goosefelder würden bei Punker arbeiten. Punker will Produktion optimieren: Henning Bähren, Geschäftsführer der Punker Holding GmbH, äußerte sich zufrieden zu den Weichenstellungen für die neue Fläche. Der Platz in Eckernförde reichte nicht aus. „Es war aber immer unser Ziel, dass das Unternehmen in der Region bleibt“, sagte er. Ein kompletter Neubau in Goosefeld biete Punker jetzt die Chance, zu wachsen und seine Produktionsabläufe zu optimieren. Dass es dem Betrieb ernst ist, zeigte nicht nur die unterschriebene Absichtserklärung. Punker verpflichtet sich auch, Planungskosten bis zu 100 000 Euro zu übernehmen. Die Planung kann beginnen: Nach Angaben von Amtsdirektor Gunnar Bock von dem die Entwicklung begleitenden Amt Schlei-Ostsee sind die Bauleit- und Erschließungsplaner jetzt ausgewählt. „Sie starten sofort mit ihrer Arbeit“, sagte er. Bereits nächste Woche erscheinen die Vermesser auf der Goosefelder Koppel, die zum Gewerbegebiet werden soll. Die Kosten der Erschließung stehen noch nicht fest, sollen sich aber über Grundstückverkäufe und eventuelle Fördermittel refinanzieren. Erlös und Aufwand werden geteilt: Alle Erlöse und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Gewerbegebiet werden zwischen den Gemeinden jeweils zur Hälfte geteilt. Eine Lenkungsgruppe, in der die beiden Bürgermeister und jeweils zwei weitere Vertreter aus Eckernförde und Gooselfeld sitzen, wird die weiteren Schritte vorbereiten. Sowie es die Corona-Bekämpfung zulässt, soll eine Einwohnerversammlung die Goosefelder über den Sachstand informieren. Die Erschließung läuft nach bisherigen Plänen von November 2021 bis April 2022. Corona als Unsicherheitsfaktor: Neben Punker wird im Gewerbegebiet auf rund vier Hektar noch Platz für weitere Betriebe sein. „Erste Interessenten haben sich schon gemeldet“, sagte Sibbel. Auch Punker ist zuversichtlich, die Auftragsbücher sind voll. Nur die Auswirkungen der Corona-Krise bleiben ein Unsicherheitsfakor. Denn der Lüfter- und Ventilatorräder-Hersteller hat auch viele Kunden in Italien, Frankreich und Spanien. „Wir stecken deshalb aber nicht den Kopf in den Sand“, unterstrich Geschäftsführer Bähren. Die letzte Entscheidung fällt, wenn das Baurecht steht. Weitere Nachrichten aus der Region Eckernförde finden Sie hier

Eckernförde/Goosefeld - Vertrag für Gewerbegebiet unterzeichnet