Besonders in den sozialen Netzwerken fielen die Reaktionen unterschiedlich aus. Viele Leser lehnten eine autofreie Innenstadt kategorisch ab, manche konnten dem Gedanken aber durchaus etwas abgewinnen.
Die CDU-Fraktion hatte am Montag in einem Antrag eine „Zufahrtsbeschränkung für Anlieger“ des alten Fischerkerns in der Altstadt ins Spiel gebracht. Fraktionsvorsitzende Katharina Heldt bestätigte das während des Bauausschusses auch noch einmal. Ziel war ein Prüfauftrag an die Verwaltung zur Verkehrsberuhigung in der Innenstadt östlich der Reeperbahn.
Es gehe darum, „unnötigen Verkehr in dem engen Bereich der Innenstadt zu vermeiden“, teilte Heldt nun mit. Rund um den alten Fischerkern „quälen sich in touristischen Spitzenzeiten wie jetzt im Sommer lange Kolonnen durch die Straßen, um einen der begehrten Parkplätze in der ersten Reihe zu ergattern“, heißt es weiter.
Fahrt in Eckernförder Altstadt soll sich nicht lohnen
Dafür seien die Straßen in der Innenstadt nicht ausgelegt, zudem belaste dieser Verkehr mit Lärm und Abgasen Anwohner und Umwelt. „Stattdessen sollen die Besucher der Stadt zu den Großparkplätzen und Parkhäusern geleitet werden“, so Heldt. Sinnvoll sei ein Informationssystem, das Besuchern am Stadteingang signalisiert, dass sich die Fahrt in die Altstadt nicht lohnt.
„Vollkommen unberührt davon wären Anwohner, Lieferanten und diejenigen, die Geschäfte aus verschiedenen Gründen direkt anfahren müssten“, sagte die Fraktionsvorsitzende nun.
Denkbar wäre eher eine Beschränkung auf Anwohner der Altstadtgassen, präzisierte CDU-Fraktionsmitglied Kai Pörksen auf Nachfrage. Der Antrag sei bewusst offen gehalten worden.
Interessen von Anwohnern und Geschäftsleuten berücksichtigen
„Der Teufel steckt im Detail“, sagte Bürgermeister Jörg Sibbel (CDU) zu dem Prüfauftrag, der einstimmig angenommen wurde. Selbst eine Zufahrtsbeschränkung für Anlieger müsste mit Blick auf Zweitwohnsitze und Feriendomizile genauer gefasst werden.
Parkdruck sei durchaus vorhanden, so der Bürgermeister. Belastbare Zahlen liegen Sibbel zufolge jedoch nicht vor. Möglicherweise müsse ein Verkehrsgutachter eingeschaltet werden. In jedem Fall sei nicht so schnell mit Ergebnissen zu rechnen. „Wir können uns nicht über zu wenige Prüfaufträge beklagen“, sagte der Verwaltungschef.
Eine vernünftige Lösung müsse sowohl das Ruhebedürfnis der Anwohner als auch Interessen der Geschäftsleute berücksichtigen. "Wir stehen noch ganz am Anfang des Prozesses", sagte Jörg Sibbel.
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