Eckernförder Delfin starb an Lungenentzündung

Hinweise auf ein mögliches Fremdverschulden wurden laut ITAW bei der Untersuchung nicht gefunden. Der Delfin hatte sich seit einem Jahr als Dauergast in der Eckernförder Bucht aufgehalten. Zahlreiche Wassersportler suchten vor allem im Sommer das Tier auf, das sich regelmäßig an einer Sperrgebietstonne zwischen dem Campingplatz Hemmelmark und dem Marinestützpunkt Eckernförde aufhielt. Delfin war eine Attraktion in der Eckernförder Bucht: Im vergangenen Jahr entwickelte sich der Delfin zu einer Attraktion in der Eckernförder Bucht. Umso größer war bei den Delfin-Freunden die Trauer, als der Meeressäuger Ende Januar 2021 von Sporttauchern in 17 Metern Tiefe tot am Meeresgrund unterhalb der Tonne aufgefunden wurde. Unter der Leitung von Seehundjäger Peter Klink wurde der Kadaver geborgen und anschließend zur Untersuchung in das ITAW-Institut gebracht. Umfangreiche Untersuchungen in Büsum: Delfin war weiblich und noch jung: In Büsum haben auf Meeressäuger spezialisierte Tierärzte den toten Delfin obduziert. In die umfassende Untersuchung, in weiterführende feingewebliche, bakteriologische, virologische und parasitologische Analysen sowie eine Betrachtung der Ohren des Tieres bezog das ITAW teils auch Partnerfachinstitute ein. Das Ergebnis: Der Delfin war weiblich, etwa sechs Jahre alt und hatte die Geschlechtsreife noch nicht erreicht. Die Obduktion offenbarte insbesondere Auffälligkeiten in der Lunge. Das Gewebe war mit Parasiten befallen und zeigte eine schwere Entzündung. In der Folge war es nach Angaben von Institutsleiterin Dr. Ursula Siebert zu Verkalkungen und schweren Veränderungen im Gewebe gekommen. Im Magen fanden die Tierärzte Parasiten und tiefe Magengeschwüre. Delfin hatte sich von Hauterkrankung gut erholt: Am gesamten Tierkörper waren darüber hinaus unregelmäßige, oberflächliche Aufhellungen der Haut sichtbar. Vergangenes Jahr war an dem Delfin eine Hauterkrankung beobachtet worden, die allerdings nach einigen Monaten wieder abklang. Sie sei möglicherweise durch eine Pockeninfektion hervorgerufen worden, so Siebert. Das Tier hatte sich davon jedoch gut erholt. Da Delfine auf ihr Gehör angewiesen sind, um sich unter Wasser zu orientieren und Nahrung zu suchen, untersuchten die Tierärzte auch dieses Sinnesorgan auf akustische Beeinträchtigungen. Beispielsweise ein Bruch der Ohrknochen konnte jedoch ausgeschlossen werden. Lungenentzündung führte zum Tod des Delfins: Letztlich zeigte die Obduktion laut Siebert, dass das Tier trotz des unveränderten Verhaltens, das noch bis kurz vor seinem Tod beobachtet wurde, unter beträchtlichen gesundheitlichen Einschränkungen insbesondere der Lunge litt. Diese hätten höchstwahrscheinlich zum natürlichen Tod des jungen Delfins geführt.

Eckernförder Delfin starb an Lungenentzündung - so das Obduktions-Ergebnis