Eckernförder Ratsversammlung beschließt Konzept für attraktive Innenstadt

Überparteilich hatten sich CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke und die unabhängige Ratsfrau Doris Rautenberg per Online-Konferenz abgestimmt, um einen gemeinsamen Antrag auf den Weg zu bringen. „Alle wünschen sich eine lebendige und attraktive Innenstadt“, sagte Ralph Krüger (CDU), der die gemeinsame Initiative erläuterte. In Eckernförde funktioniere das Herz des städtischen Lebens noch recht gut. „Wir müssen in einer schnelllebigen Zeit aber weitere Anstrengungen unternehmen“, betonte er. Und das rechtzeitig. Städtebund befürchtet Ladenschließungen: Als Folge des Lockdowns droht nach Einschätzung des Städte- und Gemeindebunds deutschlandweit die Schließung von 80.000 Einzelhandelsgeschäften. Die schleswig-holsteinische Landesregierung will Kommunen ab 10.000 Einwohnern unter die Arme greifen und hat ein Förderprogramm mit einem Volumen von zehn Millionen Euro aufgelegt für Maßnahmen, die die Attraktivität der Innenstädte stärken. Weitere Fördermittel, so Krüger, zeichneten sich bereits am Horizont ab. Bestehende Innenstadtkonzepte veraltet: Um in den Genuss solcher Zuschüsse zu kommen, muss allerdings ein Konzept mit konkreten Projekten vorgelegt werden. Zwar verfügt Eckernförde über Gutachten wie das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), das CIMA-Einzelhandelsgutachten und den Leitfaden für die Innenstadt einer politischen Arbeitsgruppe. Doch stammen diese Konzepte aus den Jahren 2006 bis 2009. Eine Ewigkeit in heutiger Zeit, so Krüger. Nach seinen Worten bedarf es einer professionellen Filterung, um diese Papiere nach weiterhin brauchbaren Ansätzen zu durchforsten. Externe Spezialisten für Beteiligungsprozess: Die Auswertung vorhandener Gutachten aber auch neue Ansätze soll das künftige Konzept zur Attraktivitätssteigerung der Eckernförder Innenstadt zusammenführen. Dabei baut die Stadt auf die Hilfe externer Spezialisten, die neben einer Bestandsaufnahme auch eine Stärken- und Schwächen-Analyse erstellen sowie einen Beteiligungsprozess moderieren. Auf diese Weise könnten laut Antrag gemeinsam mit der Eckernförde Touristik & Marketing GmbH, Verwaltung, Politik, lokaler Wirtschaft, Beiräten, Immobilieneigentümern und den Bürgern neue Ideen und Projekte für das Zentrum erarbeitet und entwickelt werden. Online-Marktplatz für Eckernförde: Lesen Sie auch: Corona-Lockerungen- Eckernförde bewirbt sich als Modellregion Erste Vorschläge gibt es bereits: Beispielsweise die mögliche Einrichtung eines Online-Marktplatzes Eckernförde, auf dem die örtlichen Geschäfte ihre Angebote präsentieren. Für die Erarbeitung des Gesamtkonzeptes stellt die Ratsversammlung bis zu 75.000 Euro im Haushalt zur Verfügung. Die Innenstadt-Studie soll dann als Grundlage dienen, um weitere Förderanträge für Vorhaben zu stellen, die die Attraktivität des Zentrums steigern. SSW gegen immer neue Konzepte: Kritik kam vom SSW. „Wir haben bereits genug Konzepte“, sagte Fraktionschef Rainer Bosse. Nur sei vieles davon aus Kostengründen nicht umgesetzt. Der barrierefreie Umbau der Kieler Straße etwa sei auf den „Sankt Nimmerleinstag“ verschoben. Bosse empfahl, vorhandene Ideen zu nutzen und auf Stadtspaziergängen die Wünsche der Bürger einzuholen. „So könnten wir 75.000 Euro sparen.“