Eckernförder St.-Nicolai-Kirche will Kulturort in der Stadt werden

Die Irish-Folk-Rocker wollten schon immer einmal in einer Kirche spielen. Bandleader Lars Jensen ist nicht nur Alt-Eckernförder, sondern auch aus seiner Vergangenheit heraus mit St. Nicolai verbunden. „Als Kind hab’ ich mir zu Weihnachten immer den Hintern auf den harten Kirchenbänken platt gesessen. Sie knarrten so schön“, erinnert er mit einem Schmunzeln. Sein Urgroßonkel Heinrich Scherrer war Musiker an der königlichen Hofkapelle in München und wirkte an dem Liedbuch der Wandervogelbewegung „Zupfgeigenhansl“ mit. Als gebürtiger Eckernförder hatte er noch in der St.-Nicolai-Kirche musiziert. Lieder, bei denen das Herz aufgeht: „Deshalb war es mein Wunschtraum, wie mein Vorfahre, hier einmal zu spielen“, verrät Jensen. Das Repertoire von "Tears for Beers" wird dabei auf die Kirche abgestimmt. Nicht das „Wacken-Programm“, sondern ruhige, anspruchsvoller Songs sollen in dem Benefiz-Konzert zu hören sein. „Lieder, bei denen das Herz aufgeht“, sagt Jensen. Die Band tritt in der Instrumentierung Mandoline/Gitarre, Kontrabass, Cajon, Akkordeon und Bouzouki/Banjo auf. Vorgestellt werden auch Teile des aktuellen Albums „Last Ship“. Maximal 100 Zuhörer haben Platz: Das Hygienekonzept sieht Duo-Plätze vor, die sich im Kirchenraum verteilen. So können 50 bis maximal 100 Zuhörer einen Sitzplatz finden. Statt Eintritt ist eine Spende willkommen. Der Erlös des Doppelkonzerts kommt der Jugendarbeit von St. Nicolai zugute. Das Geld soll dazu beitragen, dass möglichst alle Jugendlichen, unabhängig vom Einkommen der Eltern, an Kirchenfreizeiten teilnehmen können. In der Jugendarbeit sind neben den Konfirmanden regelmäßig 20 bis 40 Teamer aktiv. Matinees noch an zwei Dienstagen: Weitere Kulturveranstaltungen in der St.-Nicolai-Kirche sind geplant. „Wir sind offen für alle Sparten“, sagt Kirchenmusikdirektorin Katja Kanowski. „Aber wir sind immer noch Kirche“, verweist sie auf den geistlichen Charakter des Raums. Noch jeweils zwei Dienstage läuft ihre musikalische Matinee in St. Nicolai. Am 29. September spielt Kanowski am Flügel und am 6. Oktober auf der historischen Heßler-Orgel. Beginn ist jeweils um 11 Uhr. Die Matinees gibt es seit Juni. Nach anfangs verhaltener Resonanz kommen inzwischen bis zu 50 Gäste und Einheimische. Große Konzerte ins neue Jahr verschoben: Auch der umgestaltete Kirchplatz hat eine wichtige Rolle für St. Nicolai eingenommen. „Die Akustik ist gut, der Platz erweitert unsere Möglichkeiten“, betont Kanowski. Bis zu 200 Plätze (ohne Corona-Konzept) können hier gestellt werden. Aufgrund des Infektionsschutzes wurden große Konzerte ins neue Jahr verschoben. So waren Mendelssohns Paulus-Oratorium, das Weihnachts-Oratorium und Telemanns Magnificat geplant. Die Sommerkirche mit Außenveranstaltungen endet am Sonntag, 4. Oktober, mit einem Erntedankgottesdienst an der Kurmuschel. An der Gestaltung von Advent und Heiligabend wird nach Angaben von Pastor Michael Jordan noch gearbeitet. „Wir haben da etwas in der Mache.“ Hier meldet man sich an: Das Freitags-Konzert von „Tears for Beers“ ist bereits ausgebucht. Für Sonnabend, 24. Oktober, 19 Uhr, gibt es noch Karten. Um Anmeldungen mit den Kontaktdaten wird gebeten unter E-Mail: sandra.schmidberger-huebscher@kkre.de. Weitere Nachrichten aus der Region Eckernförde finden Sie hier