Familie Ströh aus Gettorf: Schule und Kita waren klasse am Montag

"Das war schön", sagt Jakob, der älteste des Geschwister-Trios, ganz bescheiden. Dabei fand er diesen Schultag in Wirklichkeit klasse. Alle Freunde und die anderen Schulkinder seiner zweiten Klasse der Parkschule Gettorf wiedersehen ist einfach ein Grund zur Freude. Vier Schulstunden hatte der Achtjährige am Montag. "Die erste Stunde durften wir draußen spielen. Danach waren wir drinnen, haben ganz viel erzählt und dann gebastelt", berichtet er ausführlich. "Danach waren wir eine Stunde draußen." Was war denn das Beste heute? "Keine Schulaufgaben", sagt er spontan. Und nicht nur er hat Glück: Alle 397 Grundschulkinder der Parkschule in Gettorf bekommen die ganze Woche lang keine Hausaufgaben. Nach dem Präsenzunterricht sollen die Kinder nicht durch Aufgaben belastet werden: "Die Kinder sollen nach dieser langen Zeit des Arbeitens zu Hause nun nach dem Unterricht erst einmal Freiraum haben", setzt seine Mutter Hellen Ströh hinzu. Sie ist Lehrerin an der Parkschule und unterrichtet Mathe. Auch ihr hat der erste Tag Präsenzunterricht im Lockdown richtig gut gefallen. "Es war eine sehr fröhliche Stimmung", fasst sie zusammen. "Ich bin zwar nicht Klassenlehrerin. Doch ich habe mal reingeschaut in meine Matheklassen eins und vier, "Hallo" gesagt und die anderen Kolleginnen zwischendurch entlastet." Lesen Sie auch: Klartext einer Kita-Chefin: Lockerung "geht an unserer Wirklichkeit vorbei" In der Parkschule unterrichten an den ersten beiden Tagen ausschließlich die Klassenlehrerinnen den ganzen Vormittag, damit zunächst kein Personalwechsel die Schulkinder zusätzlich belastet. Das hat Schulleiterin Maren Schumacher mit dem Kollegium so geplant. In der Kita in Gettorf waren fast alle Kinder wieder da: Jakobs Bruder Arvid war heute zum ersten Mal wieder so richtig in der evangelischen Kita Regenbogen, wo ihn sein Vater Björn gemeinsam mit seiner kleinen Schwester Ingrid abgeliefert hat. Auch ihm hat es besser gefallen als gedacht - dabei wäre trotzdem lieber mit Jakob in die Schule gegangen. Das kommt aber erst nach den Sommerferien. Lesen Sie auch: Ansturm auf die Küste: „Wie in der Hochsaison“ "Arvid fand es auch schön. Er hat sich über seine Freunde dort gefreut", sagt sein Vater, der die Kinder auch wieder abgeholt hat. Ströh ist Pastor in Gettorf und auch für die Kita zuständig. Daher weiß er: "Fast alle Kinder waren tatsächlich da. Daran merkt man, wie wichtig es den Eltern ist, dass die Kinder wieder Normalität erfahren." Last but not least meldet sich die kleine Ingrid zu Wort. Wie war der Kita-Tag für sie? Bis Freitag durfte sie nur zwei Tage pro Woche in die Notbetreuung. Ihre Spielkameradinnen und -kameraden aus der Gruppe hat sie zu Hause sehr vermisst. Ingrid hat nur einen Begriff für den Vormittag: "Gut!" Das klingt nach drei Ausrufezeichen. Dass sie strahlt, bestätigen beide Eltern.