Gelbe Tonne statt Säcke: Altenholzer startet Petition gegen XL-Behälter

„Viele von uns hatten bereits bei der Einführung der braunen Biotonne Stellplatzprobleme, vor die wir mit der Einführung der Gelben Tonne erneut gestellt werden“, erklärt Schilbach. Gerade für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte reicht seines Erachtens eine 120-Liter-Tonne aus. Diese Meinung teilten außer Nachbarn in seiner Reihenhaus-Siedlung auch rund 400 Mitstreiter aus Altenholz, Dänischenhagen, Gettorf, Eckernförde und Kronshagen. Denn nachdem sich Schilbach mit seiner Forderung über die Kieler Nachrichten und eine Flugblattaktion an die Öffentlichkeit gewandt hatte, stand bei ihm das Telefon nicht mehr still – zudem erhielt Schilbach diverse Unterschriften per Mail und Post. Der Entsorgungsdienstleister Pre-Zero hat die Ausschreibung für das Kreisgebiet gewonnen: Hintergrund: Die Grundlagen für das Abfuhrsystem Gelbe Tonne sind vom Dualen System (Grüner Punkt) in Abstimmung mit der Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde (AWR) erarbeitet worden. Der Entsorgungsdienstleister Pre-Zero hat daraufhin die Ausschreibung für das Kreisgebiet gewonnen. Ab 1. Januar 2021 soll die Gelbe Tonne die Wertstoffsäcke ersetzen. Die Abfuhr erfolgt im Vier-Wochen-Rhythmus. Seit Oktober läuft die Auslieferung von rund 90.000 Behältern à 240 Liter und 3000 à 1100 Liter. Gelbe Tonne: Vielen Haushalten fehlt der Stellplatz: Bisher bewahrte Schilbach die Gelben Wertstoffsäcke im Keller auf. Diese Variante lasse die XL-Tonne allerdings nicht mehr zu. „Und viele Haushalte haben keine so große Müllbox vor der Tür, wo der Behälter reinpasst“, argumentiert der Altenholzer. Angesichts der geplanten Abfuhr im Vier- statt im Zwei-Wochen-Takt befürchtet er zudem, dass der Geruch lästiges Ungeziefer und Ratten anlocken könnte. Ruf nach einem 120-Liter-Behälter: Im Prinzip ist Schilbach von einer Tonnen-Lösung angetan – aber dann doch bitte bei Bedarf auch mit einem 120-Liter-Behälter, gerade für kleinere Haushalte. Die Forderung teilte er dem Entsorgungsdienstleister mit. Es war sogar schon ein Gesprächstermin mit Pre-Zero-Vertretern in Dänischenhagen vereinbart, der jedoch aufgrund der Corona-Lage ins Wasser fiel. Kunden sollen 240-Liter-Behältnis testen: Von einer Gleichgesinnten aus Kronshagen erfuhr Schilbach, dass sie die ungeliebte 240-Liter-Tonne abbestellt und stattdessen auf eigene Rechnung einen 120-Liter-Behälter erworben habe. Er hakte bei Pre-Zero per Mail nach, ob die kleineren Behälter auch tatsächlich abgeholt würden. Klartext? Fehlanzeige. Stattdessen teilte ihm Christoph Haub, Leitung Kommunalvertrieb, schriftlich mit: „Wir möchten nach wie vor die Haushalte bitten, den Einsatz des 240-Liter-Behälters ab 1. Januar 2021 zu testen.“ Und weiter: Sollte sich nach zwei bis drei Monaten die Erkenntnis durchsetzen, dass die Tonnen nicht praktikabel seien, werde sich eine individuelle Lösung finden lassen. Lesen Sie auch: Kochen gegen Corona-Frust Eine Testphase hält Schilbach jedoch für überflüssig: „Als mündige Bürger können wir den Bedarf schon jetzt einschätzen.“ Er hätte sich eine deutliche Aussage gewünscht. Nun will sich der Altenholzer eine 120-Liter-Tonne anschaffen. Diese Möglichkeiten haben die Kunden im Kreis Rendsburg-Eckernförde: Auf Nachfrage nennt Ralf-Dieter Beck vom Kreis Rendsburg-Eckernförde drei Möglichkeiten, sollte einem Haushalt der XL-Behälter für den Wertstoff zu groß sein: die 240-Liter-Tonne mit dem Nachbarn teilen, die gesammelten Leichtverpackungen selbst zum Recyclinghof bringen oder eben auf eigene Kosten eine 120-Liter-Tonne (nach DIN EN 840-1) anschaffen.