So ein Schiet: Helfer räumen bei Dorfputz auf

Das gemeinsame Erbsensuppen-Essen zum Abschluss des Dorfputzes fiel wegen der Corona-Einschränkungen aus. Stattdessen hatte Bürgermeister Hans-Ulrich Frank eine Korb mit kleinen Snackriegeln als Dankeschön mitgebracht, die er beim Auftakt auf dem Bauhof verteilte. Gemeinde und der Arbeitskreis Umweltschutz Gettorf unter Leitung von Wolfgang Miethke hatten gemeinsam zum Outdoor-Frühjahrsputz in der Corona-Edition eingeladen. Sammler setzen auch ein Signal: Müll gehört nicht in die Natur: Cornelia Fürst (62) und ihr Mann Hans Fürst (69) beteiligen sich schon seit vielen Jahren an der Aktion. Gemeinsam mit Jürgen Schmidt-Wedehase (48) haben sie den Abschnitt an der nordwestlichen Zu- und Abfahrt nach Gettorf übernommen. Dort brausen immer wieder Autos an den mit leuchtenden Warnwesten ausgestatteten Müllsammlern vorbei. Cornelia Fürst sagt, es sei wichtig, bei dieser Arbeit sichtbar zu sein: um das Bewusstsein dafür zu wecken, dass es falsch ist, Müll einfach in die Landschaft zu schmeißen. Viele schädliche Zigarettenkippen landen am Straßenrand: Die 62-Jährige und Jürgen Schmidt-Wedehase engagieren sich im Gettorfer Arbeitskreis Umweltschutz. Sie wissen, welche schädlichen Folgen zum Beispiel die vielen Zigarettenstummel haben, die sie mit ihren Greifern aus dem verfilzten Untergrund pulen. „Immer wieder diese Kippen“, grummelt Cornelia Fürst: „Als ob das Auto keinen Aschenbecher hat“. Lesen Sie auch: Dorfputz trotz Corona in Gettorf und Tüttendorf Jürgen Schmidt-Wedehase freut sich trotz des traurigen Anlasses über den ehrenamtlichen Einsatz: „Endlich mal wieder ein legales Treffen – und dann auch noch Gutes tun!“ Dann macht sich jeder der drei Müllsammler auf zu „seinem“ Abschnitt. „Es wird höchste Zeit, dass wir das machen, ehe im wahrsten Sinne des Wortes Gras darüber wächst“, stellt Cornelia Fürst beim Blick auf die Vegetation fest. Manches Plastikobjekt muss sie mühsam aus dem Untergrund friemeln. Ganz schlimm seien zerfallende Plastikobjekte, die als Mikropartikel in den Boden einsickern, erklärt die 62-Jährige. Zeichen der Corona-Zeit: Viele Essensverpackungen: Am Straßenrand sind zudem die Hinterlassenschaften vieler Mitnahme-Mahlzeiten gelandet: Plastikhüllen von Snackriegeln, Getränkebecher, Besteckteile und vieles mehr: „Durch die Pandemie gibt es immer mehr Umverpackungen.“ Dabei gebe es auch Verpackungsmaterial, das biologisch abbaubar sei, sagt Cornelia Fürst. Lesen Sie auch: Wie Zigarettenkippen der Umwelt schaden Sie wünscht sich, dass der Gesetzgeber Anreize für die Nutzung setzt. Auch Umwelterziehung als Schulfach wäre gut. Umso mehr freut sie sich, dass an der Sammelaktion am Sonnabend auch junge Familien dabei sind. Die Art des Mülls hat sich über die Jahre verändert: Über die Jahre hat sich die Art des entsorgten Mülls verändert, hat die Gettorferin beobachtet: „Als wir anfingen, haben wir große Sachen gefunden: alte Räder, Waschmaschinen-Trommeln ...“ Das habe abgenommen, dank der Wertstoffhöfe. Lesen Sie auch: Sammler nahmen Strandmüll in die Zange Dennoch füllt sich ihr Müllsack stetig. Auch mit gefüllten Schietbüdeln – warum landen diese Plastikbeutel nur im Knick? Nach einer halben Stunde trifft sie auf Jürgen Schmidt-Wedehase, der ebenfalls schon ordentlich Müll eingesackt hat. Die beiden besprechen, wer als nächstes wo sammelt. Dann geht es weiter. Etwa zwei, zweieinhalb Stunden wollen sie heute sammeln, was gedankenlose Menschen am Wegesrand hinterlassen. Viele Teilnehmer kamen mit dem Rad: Das freut den Organisator: Gut 20 gefüllte Säcke dürften am Ende zusammengekommen sein, schätzt Wolfgang Miethke. „Das war eine gute Truppe“, lobt er die Sammler: So waren fast alle mit dem Fahrrad zum Bauhof gekommen, um von dort zu ihren Einsatzorten zu fahren. Auch der Einsatz der Pfadfinder vom Stamm St. Jürgen, die diesmal mit acht Teilnehmern dabei waren, freut ihn.

Gettorf: So ein Schiet: Müll in der Natur - Helfer räumen bei Dorfputz auf