Green Screen Eckernförde: So verlief der Start zum Naturfilmfestival 2020

Nur eine kurze Begrüßung statt einer rauschenden Eröffnungsgala wie in den vergangenen Jahren - ein ungewöhnlicher Auftakt für Green Screen Eckernförde. Genauso die großen Lücken in den Stuhlreihen, um den Corona-Abstand einzuhalten. Doch Anja Ketelsen machte das Beste daraus. Sie sei schon seit acht Jahren ehrenamtliche Moderatorin bei Green Screen Eckernförde. "In diesem Jahr freue ich mich ganz besonders darüber, dass Green Screen überhaupt stattfindet. Und dass Sie sich getraut haben", so Ketelsen ans Publikum gerichtet, bevor es "Film ab" hieß. Erste Filme bei Green Screen Eckernförde im Carls und in der St.-Nicolai-Kirche: Dass die erste Vorführung - eine weitere lief zeitgleich im "Carls" - mit knapp 20 Gästen längst nicht ausverkauft war, wunderte niemand. "Das liegt an der Zeit, 16 Uhr passt nicht jedem", so Dagmar Behn vom Vorstand von Green Screen Eckernförde. Wer dennoch kam, hat sich bewusst für den Film "Sockeye Salmon - Red fish" entschieden - eine russische Produktion mit englischen Untertiteln. Jane Gentsch und Michael Beierer vom Bodensee etwa, die das Festival Green Screen Eckernförde erstmals besuchten. "Wir sind im Urlaub hier und haben die Plakate gesehen", so Beierer, der als Hobbyangler von Natur aus Interesse an Fischen hat. Auch die Corona-Regeln schreckten das Paar nicht ab. Wer ohnehin zusammenlebt, darf auch bei Green Screen Eckernförde direkt nebeneinander sitzen. Lesen Sie auch: 3400 Karten sind schon bestellt. Auftakt zu Green Screen Eckernförde 2020 mit Tücken: Während die eigens angeschafften Vorhänge für die großen Fenster der St.-Nicolai-Kirche das Kinoerlebnis im Gotteshaus erst möglich machten, war für das Festival-Team größte Aufmerksamkeit gefragt. "Der Raum ist groß, dadurch entsteht schnell ein Hall", erklärte Volker Müller, der Teamleiter der Vorführtechnik. "Wir müssen immer wieder nachregeln." Das hänge auch von der Menge der Zuschauer ab. Doch ausgerechnet der Ton machte Müller und seinem Team nicht die größten Sorgen während des Premierenfilms. Denn kurz nach dem Vorspann blieb einfach das Bild weg, während die Geräusche weiterhin zu hören waren. Film nach gewohnter Green-Screen-Manier: Nach 20 aufregenden Minuten für das Technik-Team war das Problem jedoch gelöst und das geduldige Publikum konnte sich voll auf die Wildlachsart "Sockeye" in den Gewässern Kamtschatkas einlassen. Der in der Kategorie "Beste unabhängige Produktion" nominierte Film beschreibt den Lachs als "unerschöpfliche Ressource, die Milliarden von Menschen auf dem Planeten ernährt", wie es in der Ankündigung heißt. "Doch schon bald könnten wir uns mit dem Unvorstellbaren konfrontiert sehen: Die Menschen werden das Unerschöpfliche erschöpfen." Ein Film nach gewohnter Green-Screen-Manier: beeindruckende Bilder bei gleichzeitig kritischer Auseinandersetzung mit Ressourcenverschwendung. Mehr Nachrichten aus Eckernförde und Umgebung finden Sie hier.