„Ob wir diese Maßnahme noch verlängern, hängt davon ab, wie sich die Zahlen der Patienten und der erkrankten Mitarbeiter weiter entwickeln“, sagt die Ärztliche Direktorin Petra Struwe. Anders als in Rendsburg ist der Krankenstand des ärztlichen Personals zwar auf durchschnittlichem Niveau. „Bei den Pflegekräften haben wir aber die gleichen Probleme“, so Struwe. Rund acht Prozent müssen derzeit krank zuhause bleiben. Gleichzeitig sind die 200 Eckernförder Betten zu „über 100 Prozent“ belegt.
Infektiöse Patienten müssen isoliert werden
Das heißt: Teils müssen Betten auf den Fluren stehen. Donnerstag konnten allerdings die Flurbetten in der Eckernförder Imland-Klinik von sieben auf null komplett abgebaut werden. Der Engpass resultiert auch daraus, dass infektiöse Patienten wegen der Ansteckungsgefahr zu isolieren sind. Deren Zahl lag laut Struwe in der vergangenen Woche bei 30 bis 35 und hatte sich damit nahezu verdoppelt. Da gerade bei älteren Patienten mit Begleiterkrankungen Atemnot und hohes Fieber zu Komplikationen führen können, sind die Intensivkapazitäten derzeit ausgelastet.
Klinik will sich nächstes Jahr verstärkt für Schutzimpfungen einsetzen
Planbare Operationen werden – wenn möglich – verschoben. „Unser OP-Programm müssen wir auf schwere und lebensbedrohliche Fälle beschränken“, erläutert die Ärztliche Direktorin. Auch Magen- und Darm-Spiegelungen werden auf Notfalluntersuchungen begrenzt. Die Grippe, die sich seit der ersten Januarwoche immer weiter zugespitzt hatte, scheint nach Einschätzung von Struwe langsam abzuebben. An eine Entspannung der Lage sei aber noch nicht zu denken. Die Patientenzahl liege derzeit eineinhalb mal höher als in 2017. Für kommendes Jahr will sich die Imland-Klinik verstärkt für Schutzimpfungen einsetzen.
668 Grippefälle im ersten Quartal im Kreis
Noch deutlicher sind die Daten, die dem Kreis vorliegen. Im ersten Quartal des Jahres bis jetzt waren hier 668 Grippefälle gemeldet worden. 2017 lag die Zahl bis Ende März noch bei 309 registrierten Erkrankungen. Das entspricht mehr als einer Verdoppelung. „Der bisherige Höchststand mit 140 Fällen lag in der neunten Kalenderwoche“, berichtet Kreissprecher Martin Schmedtje. Also Ende Februar/Anfang März. Die Woche darauf gab es einen leichten Rückgang mit 129 Neuerkrankungen. Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh.