Historisches Foto: Als Adenauer zufällig in Eckernförde war

Der Besuch von Bundespolitikern in Eckernförde ist immer etwas Besonderes. So war es auch im September 1958, als während des schleswig-holsteinischen Landtagswahlkampfs der amtierende Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer der Stadt eine kurze Visite abstattete. Er war eigentlich zum Bundesparteitag der CDU nach Kiel gekommen, nutzte aber die Gelegenheit, um noch einige weitere Städte in Schleswig-Holstein zu besuchen. Offiziell war der Besuch des ersten deutschen Bundeskanzlers in Eckernförde gar nicht bekanntgegeben worden, am Morgen des 18. September 1958 wusste es aber trotzdem praktisch jeder: Konrad Adenauer kommt auf Einladung des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Kai-Uwe von Hassel nach Eckernförde. Adenauer in Eckernförde: Erstes Ziel Ratskeller: Schon in den frühen Abendstunden, so berichtete die Zeitung in Eckernförde damals, "hatten sich Hunderte von Menschen auf dem Rathausmarkt eingefunden, wo der Kanzler erwartet wurde". Die Wagenkolonnen, die mit Verspätung in Eckernförde eintrafen, wurden dann von "einer großen Menschenmenge auf dem Markt durch Beifallsrufe herzlich begrüßt". Adenauer selbst verschwand zunächst "freundlich winkend" im Ratskeller. Begleitet wurde Kanzler Adenauer in Eckernförde vom Ministerpräsidenten und natürlich vom Eckernförder Bürgermeister Dr. Werner Schmidt. Vom Parteitag in Kiel waren zudem eine ganze Reihe prominente CDU-Politiker mit nach Eckernförde gekommen, deren Namen man auch heute noch kennt: Am Imbiss im Ratskeller nahmen etwa Kurt Georg Kiesinger teil, der bayerische Ministerpräsident Hanns Seidel sowie der schleswig-holsteinische Innenminister und frühere Eckernförder Bürgermeister Dr. Helmut Lemke. Großer Beifall für Adenauer in Eckernförde: Mit dabei war auch der junge Bundestagsabgeordnete für den hiesigen Wahlkreis: Gerhard Stoltenberg. Inzwischen warteten, so die Zeitung, rund 2000 Menschen auf dem Rathausmarkt in Eckernförde, um Kanzler Adenauer zu sehen. Kurz vor 22 Uhr kam er schließlich "unter großem Beifall" aus dem Ratskeller und hielt eine kurze Rede. Er bedankte sich für den herzlichen Empfang und betonte seine Freundschaft zum gerade wahlkämpfenden CDU-Ministerpräsidenten, der "bei seinen Besuchen in Bonn immer wieder intensiv für sein Land und seine engere Heimat wirbt". Die Schleswig-Holsteiner könnten froh sein, "solch einen tüchtigen Ministerpräsidenten zu haben", sagte Adenauer in Eckernförde. Die kurze Rede des Kanzlers wurde, so der Berichterstatter, "mit großem Beifall aufgenommen". Adenauer winkt in Eckernförde mit Blumenstrauß: Auch von Hassel wandte sich noch an die Menschen in Eckernförde und unterstrich seine besondere Bindung an die Stadt, "von wo aus er vor Jahren als Bundestagsabgeordneter den Weg in die große Politik antrat". Nach einem Lob der Arbeit des Bundeskanzlers Adenauer beendete er seine Rede mit den Worten: "Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland." Nach Ende der kurzen Ansprachen blieb die Menge in Eckernförde noch auf dem Rathausmarkt, um die prominenten Besucher dann gegen 22.30 Uhr noch einmal mit Beifall zu verabschieden. Adenauer winkte mit einem großen Blumenstrauß zurück, der ihm im Ratskeller von einer Frau aus Eckernförde überreicht worden war. Immer informiert: Hier lesen Sie alle Nachrichten aus Eckernförde.

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