Impfzentrum Gettorf: Das müssen Sie jetzt wissen

"Die Entscheidung für Gettorf und den Containerpavillon fiel sehr schnell", sagt Nina Fiedler, Leiterin der Abteilung Zentrale Dienste beim Kreis Rendsburg-Eckernförde. "Die Räume sind optimal. Der Schulverband Gettorf und Umgegend als Träger, Gettorf selbst und das Amt Dänischer Wohld mit seinen acht Gemeinden sind uns sofort entgegengekommen." Das gelte auch für die Baufirma Aco in Büdelsdorf, wo ebenfalls im Eiltempo das zweite Impfzentrum eingerichtet wird. Doch wie erhalten Menschen eine Impfung? Was müssen sie mitbringen? Brauchen sie für eine Impfung gegen Corona einen Termin? KN-online beantwortet die wichtigsten Fragen zum Impfzentrum in Gettorf und Büdelsdorf. Was spricht für Gettorf als Standort für ein Impfzentrum? Kurt Arndt, Schulverbandvorsteher: "Es gibt genügend abgeschlossene Räume in dem Pavillon, damit viele Menschen parallel geimpft werden können. Der Zugang ist barrierefrei. Zuletzt hatte das Amt die Räume neben der Isarnwohld-Schule für Sitzungen gemietet. Das kann kurzfristig anders organisiert werden." Bürgermeister Hans-Ulrich unterstreicht: "Es sind vor allem viele Parkplätze vor der Tür. Da im Sportpark nebenan jetzt fast kein Training und keine Spiele stattfindet, sind Engpässe ausgeschlossen." Wo genau liegt das Impfzentrum Gettorf? Man erreicht den Pavillon am Ortsrand mit dem Auto über Süderstraße/Hüttenkoppel/Lindentor jederzeit problemlos. Öffentliche Busse halten zwischen Schule und Sportpark. Im Rahmen des neuen ÖPNV-Taktverkehrs ab 2021 sollte der Anschluss zu den halbstündlich in jede Richtung verkehrenden Regionalzügen am Bahnhof Gettorf klappen. Bei Schienenersatzverkehr gibt es nur kure Verzögerungen. Wann ist das Impfzentrum Gettorf und das Impfzentrum Büdelsdorf fertig? "Spätestens am Dienstag, 15. Dezember", verspricht Amtsdirektor Matthias Meins. "Alle Abteilungen unserer Verwaltung in Gettorf sind daran beteiligt. Wir arbeiten bereits an der Ausstattung mit den richtigen Tischen, lassen Leitungen verlegen, installieren Internet." Nina Fiedler bestätigt das auch für Büdelsdorf. Wer wird im Impfzentrum geimpft? Zuerst ist vor allem medizinisches Personal dran. Prof. Stephan Ott, Mediziner und Leiter des Lagezentrums beim Kreis Rendsburg-Eckernförde, betont: "Alle Impfungen sind freiwillig. Zu Beginn impfen wir Mitarbeiter von Krankenhäusern, Ärzte, Angehörige der Pflegeberufe. Priorität zwei haben Menschen, die bei einer Corona-Infektion ein erhöhtes Risiko haben. Das sind Betagtere und Vorerkrankte." Ab welchem Alter schnellstens geimpft werden könne, sei noch nicht definiert. An dritter Stelle nennt Ott Personen der kritischen Infrastruktur wie Polizisten, Feuerwehrleute, Katastrophenschützer, Mitarbeiter von Stadtwerken und Gesundheitsämtern. Lesen Sie auch: 28 Impfzentren für Schleswig-Holstein Wie viele Menschen werden täglich im Impfzentrum gegen Corona geimpft? Es können im Impfzentrum Gettorf vier Menschen parallel behandelt werden. Begonnen wird mit zwei "Impfstrecken". Pro Impfstation sollen täglich rund 120 Menschen die Spitze bekommen. "Im Idealfall können bis zu 600 Leute am Tag in Gettorf und fast genauso viele in Büdelsdorf die Impfung erhalten", sagt Fiedler. Geöffnet ist das Impfzentrum in Gettorf sieben Tage in der Woche für je zehn Stunden, nämlich von 10 bis 20 Uhr. Der Schulverbandsvorsteher: "Wir vermeiden mit diesem Zeitplan, dass die Anreisenden vielen Schülern begegnen, die morgens mit Bus oder Auto zur Schule gebracht werden." Corona an Schulen: Erlass soll Quarantäne-Wirrwarr beenden Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein An diesen Schulen und Kitas gibt es Corona-Fälle Aktuelle Statistik: So viele Corona-Infizierte gibt es in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Wie meldet man sich für die Corona-Impfung im Impfzentrum Gettorf an? Spontan geht nichts. Alle brauchen einen Termin. Fiedler: "Es wird ein Callcenter eingerichtet. Und es gibt eine App, über die man sich einen Termin holen kann. Daran wird noch gearbeitet." Ott rechnet mit großem Zuspruch. "Die aktuelle Impfmüdigkeit bezieht sich auf die herkömmlichen Impfungen. Bei Covid-19 ist die Bereitschaft sehr hoch." Welcher Impfstoff kommt im Impfzentrum zum Einsatz? Es ist der von Biontech. Das Unternehmen hat den Sitz in Mainz. Der Corona-Impfstoff muss bei mindestens minus 70 Grad aufbewahrt werden. Die speziellen Kühlgeräte dafür stehen im Zentrallager, das das Land einrichtet. Die Impfzentren erhalten den Stoff tagesaktuell. Im normalen Kühlschrank ist er im Impfzentrum einige Tage haltbar. Ist er bereits aufgezogen, kann er noch sechs Stunden verwendet werden. Prof. Ott: "Es wird etwas später auch noch ein Stoff eingesetzt, der wie bisherige Vakzine die Bildung von Antikörpern bewirkt. Der wird individuell in Arztpraxen verabreicht. Darüber hinaus werden 2021 weitere Impfstoffe verfügbar sein." Wie lange dauert es, bis alle 280.000 Einwohner des Kreises Rendsburg-Eckernförde geimpft sind, die es möchten? Ott geht davon aus, "dass im besten Fall im Sommer 2021 rund 50 Prozent der Bürger geimpft sein können". Für die Herdenimmunität müssen es 60 bis 70 Prozent sein. Wer am Rand des Kreisgebiets wohnt oder arbeitet, kann auch in Kiel oder Neumünster geimpft werden. Werden auch Kinder geimpft? Ott: "Nein, im Normalfall noch nicht. Wir warten die Erfahrungen bei Erwachsenen ab." Wie kommt das Impfzentrum Gettorf in den Gemeinden an? Amtsdirektor Meins: "Wir sind sehr froh und auch stolz, dass wir uns für die Gesundheit engagieren können. Die zusätzliche Arbeit, die die Verwaltung damit hat - gerade stellen wir parallel zum Aufbau des Zentrums die Haushalte aller Gemeinden auf -, nehmen wir in Kauf." Amtsvorsteher Jens Krabbenhöft bestätigt, "dass alle acht Gemeinden voll dahinter stehen". Arndt sagt, dass auch die Leitung der Isarnwohld-Schule das Impfzentrum Gettorf positiv begleitet. Das Hospiz am Lindentor hat Hilfe von Ehrenamtlern und der DRK-Schwesternschaft angeboten.