Das Phänomen sei nicht neu, sagte Propst Sönke Funck. „Es verbindet uns mit allen Großorganisationen wie Parteien und Gewerkschaften. Die Bindung in unserer hochindividualisierten Gesellschaft ist brüchig geworden.“ Der Verlust bestehe nur zu einem relativ geringen Teil aus aktiven Austritten. Hinzu komme der demografische Faktor und die Tatsache, dass es für immer weniger Menschen selbstverständlich sei, in der Kirche zu sein. „Diese Faktoren verstärken sich gegenseitig und wir können relativ wenig dagegen tun“, so Funck, der für die Propstei Eckernförde zuständig ist, während sein Amtskollege Matthias Krüger die Propstei Rendsburg betreut.
Immer weniger Evangelische bringen ihre Kinder zur Taufe
„Es gibt aber noch eine weitere Entwicklung, die uns hochgradig alarmieren muss“, stellte Sönke Funck fest. „Längst nicht mehr so viele Evangelische wie früher bringen ihre Kinder zur Taufe. Das ist eine Erosion in unserer eigenen Klientel.“ Die Ursachen werden ihm zufolge derzeit erforscht. Im Jahr 2017 waren von den knapp 233.000 Einwohnern der 37 Kirchengemeinden gut 122.000 Mitglieder. Das entsprach einer Quote von knapp über 52 Prozent. Der Rückgang seit 1995 entspricht etwa einem Prozentpunkt pro Jahr.