Krusendorf: Das ist die neue Pastorin Wiebke Seeler

Ins Pastorat sind Wiebke Seeler und ihr Mann Luca (30), der als Informatiker bei Dataport arbeitet, eingezogen. „Ein paar Kartons müssen wir noch auspacken, und Möbel fehlen auch noch“, erzählt die Pastorin. Ihre Wohnung in Hamburg war um einiges kleiner als das Haus in Krusendorf. Neun Jahre hat sie in der Hansestadt gelebt. Bei einem Schnupperpraktikum war ihre Entscheidung für den künftigen Berufsweg gefallen. Es folgte ein Theologiestudium auf Pfarramt. Das Vikariat verbrachte Seeler in der Tabita-Kirchengemeinde in Ottensen-Othmarschen. Das zweite theologische Examen hat sie seit November in der Tasche. Zwar ist ihr Hamburg im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen, doch Schleswig-Holstein bezeichnet die Pastorin als Heimat. „Ursprünglich komme ich ja vom Land“, erzählt Wiebke Seeler. Sie wurde in Itzehoe im Kreis Steinburg geboren und wuchs in Oelixdorf auf. „Ganz volkstümlich“, sagt sie schmunzelnd. Pastorin Wiebke Seeler war zehn Jahre lang Rettungsschwimmerin: Sie besuchte eine evangelische Kita und wurde als Jugendliche konfirmiert. Danach spielte die Kirche zunächst eine Nebenrolle im Leben der Teenagerin: „Ich hatte andere Sachen im Kopf.“ So war sie in Steinburg zehn Jahre lang als DLRG-Rettungsschwimmerin im Einsatz. „Ich liebe das Meer“, sagt Wiebke Seeler, „es ist so schön, die See direkt vor der Haustür zu haben.“ Zudem gefalle ihr die Stille auf dem Land – im Gegensatz zum Großstadtlärm. Die Region kennt die frisch gebackene Schwedeneckerin aus ihrer Kindheit und Jugend: Tagesausflüge mit der Familie verschlugen sie damals nach Eckernförde, Gettorf und Strande. Lesen Sie auch: Besitzer des Tresors aus Hafenbecken "ziemlich sicher" ermittelt Nun möchte die Pastorin ihr neues Umfeld kennenlernen. Wiebke Seeler tritt die Nachfolge von Sabine Titz-Müller an, die im vergangenen Jahr gestorben ist. Pastorin Susanne Petersen übernahm die Vertretung. Im dreijährigen Probedienst hat Wiebke Seeler je eine halbe Stelle in der Kirchengemeinde Krusendorf und als Vertretung im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde. Pastorin Wiebke Seeler: „Manchmal bin ich ungeduldig“: Die junge Frau bezeichnet sich als liberale Theologin – und als pragmatischen Mensch, der gern anpackt. Ihre Devise: „Ich versuche, ich selbst zu sein, offen zu sein“, betont die Pastorin, „ich möchte Menschen nicht vorschnell in eine Schublade stecken.“ Für konstruktive Kritik sei sie stets offen. Freimütig gesteht sie eine kleine Schwäche: „Manchmal bin ich ungeduldig.“ Lesen Sie auch: So hat Corona unser Leben verändert Auf ihren ersten Gottesdienst in der Kirchengemeinde Krusendorf muss Wiebke Seeler noch warten, denn im Lockdown sind Gottesdienste ausgesetzt. Präsent möchte die Pastorin dennoch sein: Sie geht durch die Gemeinde, will am Telefon, per E-Mail oder via Instagram erreichbar sein als Ansprechpartnerin. Lesen Sie auch: Das passiert mit Behns unverkäuflichem Bier Ihr Begrüßungsgottesdienst soll nachgeholt werden, sobald es die Corona-Lage zulässt. Ebenso sei ein Abschiedsgottesdienst für ihre Vorgängerin Sabine Titz-Müller geplant. Und privat? Energie tankt die Pastorin beim Spazierengehen, Yoga oder Lesen. Sie spielt Gitarre und singt gern. „Gut entspannen kann ich übrigens beim Kochen und Backen“, verrät Wiebke Seeler.