Mais-Silage am Grund des Bistensees Umweltfrevel weitet sich aus

Das teilte die Umweltbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde nun mit. Sie geht davon aus, dass die Mais-Silage von einer Biogasanlage in der Nähe über die Au in den Bistensee gelangt war. Aufgefallen war das Phänomen bereits im März. Zunächst war die Behörde davon ausgegangen, dass es sich um 50 Kubikmeter handelte. Schnell wurde klar, dass sich mehr des gärenden Materials in der Mündung der Au abgesetzt haben musste. Weitere 350 Kubikmeter Mais-Silage im Bistensee gefunden: Zuletzt wurde ein schwimmender Sauger eingesetzt, der seit Ende Juli erneut 840 Kubikmeter vom Seegrund holte. Laut Michael Wittl, Chef der Umweltbehörde, wird geschätzt, dass weitere rund 350 Kubikmeter vorhanden sind. "Es handelt sich um Schichtstärken von etwa zehn Zentimetern", sagte er. Deshalb wird in dieser Woche noch weiter gesaugt. Wittl geht zurzeit davon aus, dass die Arbeiten am Freitag abgeschlossen sind. Es werde dann aber weiter geprüft, ob bis auf Restmengen alles entfernt wurde. Da die Betreibergesellschaft der Biogasanlage die Verschmutzungen nicht verursacht haben will, hat die Kreisverwaltung die Reinigung des Sees zunächst auf eigene Kosten veranlasst. Im Rahmen der Ersatzvornahme will sie sich das Geld jedoch zurückholen. Reinigung des Bistensees kostet bis zu 50.000 Euro: Veranschlagt waren Kosten von 50.000 Euro. "Dieser Marke nähern wir uns inzwischen", sagte Michael Wittl. Er rechnet erneut mit Widerspruch, wenn der Betreibergesellschaft die Rechnung präsentiert wird. "Am Ende wird wohl ein Gericht entscheiden", so Wittl. Der Zustand des Sees habe sich nicht verschlechtert, berichtete er. "Trotz der Wetterlage hält sich die Algenbildung in Grenzen, das ist positiv zu werten", so der Umweltingenieur. Inzwischen gilt auch kein Badeverbot mehr. Das war verhängt worden, weil sich Blaualgen gebildet hatten. Das sei aber eher eine Folge des warmen, sonnigen Wetters und starken Niederschlägen gewesen, hieß es. Sauerstoff-Werte des Wassers unauffällig: Einen direkten Zusammenhang mit der Mais-Silage habe es nicht gegeben, hieß es bereits vor einem Monat. Die Verschmutzung auf 3600 Quadratmetern Grund des fast sechs Quadratkilometer großen Sees sei nicht so stark ins Gewicht gefallen. Die zuletzt gemessenen Sauerstoff-Werte seien nicht auffällig, sagte Wittl jetzt. In tieferen Schichten sei das Wasser zwar sauerstoffarm, das sei aber kein neues Phänomen. Denn der Bistensee gehöre ohnehin zu den nährstoffreichsten Binnengewässern des Landes. Dadurch bildeten sich Algen, die bei starkem Wachstum viel Sauerstoff zehren. Davon seien die oberen Wasserschichten derzeit jedoch noch nicht betroffen. Mehr Nachrichten aus Eckernförde und Umgebung finden Sie hier.