Müllhaufen nach einer Sperrmüllabfuhr in Eckernförde müssen entsorgt werden

Anwohner beklagen das Erscheinungsbild ihrer Straße. Doch diejenigen, die den Müll dort abgelagert haben, sind offenbar nicht gewillt, ihn selbst zu entsorgen. Jetzt muss das Genossenschaftliche Wohnungsunternehmen GWU Eckernförde einspringen, dem ein Großteil der Mehrfamilienhäuser in diesem Bereich gehört. „Leider wächst die Müllproblematik regelmäßig in den Beständen“, bedauert Geschäftsführer Stephan Seliger. Und die Erwartungshaltung der Mieter an das Unternehmen werde immer größer. Zusätzliches Müllmanagement: Das GWU hat inzwischen ein zusätzliches Müllmanagement eingeführt, um die Müllplätze sowie das sachgerechte Sortieren und Entsorgen des Abfalls zu überwachen. Schwieriger ist dies beim Sperrmüll, wenn alle alles herausstellen, was sie loswerden wollen. „Normalerweise sind wir immer bemüht, die Reste nach ein bis zwei Tagen zu entfernen“, sagt Seliger. Die aktuellen Müll-Ansammlungen in der Cäcilienstraße/Doroteenstraße sollen noch diese Woche entsorgt werden, kündigt er an. Fehlerhafter Müll verursacht Kosten: Mieter, die achtlos ihren Abfall, der nicht zum Sperrmüll gehört, an den Straßenrand stellen, bewirken, dass sich die Wohnkosten für alle erhöhen. Denn die Beseitigung von Müll auf den GWU-Grundstücken wird nach Angaben des Unternehmens über die Betriebskosten wieder auf die Bewohner umgelegt. Davon sind alle betroffen, nicht nur die Verursacher. „Wir können den Müll ja nicht einzelnen Wohnungen zuordnen“, so der Geschäftsführer. Kleinteile sind großes Ärgernis: Die Sperrmüll-Problematik ist auch der Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde (AWR) nicht neu. Größtes Ärgernis sind nach Angaben von Geschäftsführer Ralph Hohenschurz-Schmidt die Kleinteile, die durchwühlt werden und dann liegenbleiben. Er stellt klar: Kleinteile, die in Kartons an die Straße gestellt werden, gehören nicht zum Sperrmüll. Ein Irrglaube ist ebenso, dass Metall- und Elektroschrott abgefahren wird. Was früher noch von Sammlern aus Osteuropa eingesammelt wurde, um es zum Metallwert zu verkaufen, bleibt inzwischen liegen. Grund: „Altmetall ist aktuell nichts mehr wert“, sagt Hohenschurz-Schmidt. Die Preise sind im Keller. Elektrogeräte und Metallgegenstände gehören auf den Recyclinghof. Matratzen, Möbel, Teppich oder unhandliches Spielgerät – wer seinen sperrigen Abfall entsorgen möchte, hat dazu vier Möglichkeiten: - Straßensammlung: Der Sperrmüll wird zur einmal jährlichen Abfuhr an die Straße gestellt. Die Termine stehen im AWR-Abfuhrkalender. - Kostenlose Selbstanlieferung: Sperrmüll kann das ganze Jahr über kostenlos bei einem der zehn Recyclinghöfe abgegeben werden. Zu beachten: Nicht alle Höfe nehmen alle Wertstoffe an. - Individuelle Abfuhr: Auf Anforderung wird der Sperrmüll zu einem vereinbarten Termin vom Grundstück abgeholt. Diese individuelle Abfuhr kostet 40 Euro. Unabhängig davon können auch Metalle und Elektrogeräte für 30 Euro individuell abgeholt werden. - Container-Variante: Sind die Mengen größer, stellt die AWR auch einen passenden Container bereit – vom 770-Liter-Behälter bis zu 30 Kubikmeter. Was ist Sperrmüll, was nicht? Von einigen Ausnahmen abgesehen, gilt generell, dass alles, was man bei einem Umzug mitnehmen würde, Sperrmüll ist. Alles, was in einer Wohnung fest verbaut ist – vom verklebten Teppich bis zum Waschbecken – gehört nicht dazu. Und zu den Größen von Sperrmüll bringt es der AWR-Geschäftsführer auf diese Faustformel: „Alles, was mit zumutbarem Verkleinerungsaufwand in die Tonne passt, ist kein Sperrmüll. Sein Wunsch ist es, dass sich jeder Nutzer vorher darüber Gedanken macht, welche Abfälle dazugehören und welche nicht. Eine Hilfestellung dazu bietet die Internetseite der AWR. „Man kann uns aber auch anrufen“, so Hohenschurz-Schmidt. AWR bietet Unterstützung: Einmal im Jahr wird im Kreis Rendsburg-Eckernförde Sperrmüll vom Straßenrand abgefahren. Die AWR hatte vorgeschlagen, dass System auf Abruf gegen geringes Entgelt umzustellen, um die Abfuhr besser zu ordnen. In der Ausschreibung für die nächsten acht Jahre blieb es allerdings bei der Straßenabfuhr. Die Recyclinghöfe haben nach dem Corona-Lockdown weitgehend wieder geöffnet. Zumeist ist mittwochs allerdings geschlossen. Weitere Infos unter www.awr.de oder Service-Telefon 04331/345 123.