Nach dem Tod eines Demenzkranken: So erhöht das Heim Osdorf die Sicherheit

„Ich glaube wir haben einen guten Weg gefunden“, sagt Petzold. Ähnlich kommentiert Bürgermeister Helge Kohrt. "Das scheint jetzt ein guter Weg", bestätigt er. Er saß zu Beginn dieser Woche mit in der Beratung mit Heimleitung, Heimaufsicht, Polizei, Feuerwehr, Amtsrichter. Das hat sich jetzt geändert: Alle Terrassentüren – der Erweiterungsbau war laut Petzold neuralgischer Punkt – haben jetzt laute Alarmgeber. Zum Lüften können Mitarbeiter den Alarm deaktivieren. Notausgänge lösen Alarm bei jedem Öffnen aus. Zusätzlich haben sie Stoppschilder, die abschrecken sollen und auch von Demenzkranken erkannt werden könnten. Alle Nottüren müssen grundsätzlich zu öffnen sein, etwa im Brandfall. Ein Abschließen kommt also nicht in Frage. Der hintere Bereich des Heims in Osdorf ist eingezäunt: Das Gelände wurde bis auf den vorderen Bereich eingezäunt. Ein Balkenzaum ist zusätzlich mit Maschendraht gesichert. Die Pforte muss sich als Fluchtweg dennoch immer öffnen lassen. Das ist jedoch schwieriger geworden. Im „Zentrum“, dem Mittelpunkt des Heims, in der Nähe des stets unverschlossenen Eingangs beobachten jetzt zwei statt bisher ein Mitarbeiter das Geschehen jederzeit und begleiten Bewohner etwa zum Rauchen vor die Tür. Zu Spaziergängen gingen auch vorher schon Begleiter mit. Auch nachts sind Bewohner, die tendenziell in der Dunkelheit unterwegs sind, ab jetzt durch eine Person im "Zentrum" im Blick. Lesen Sie auch: So ist der Pflegealltag im Heim in Osdorf Freiheit Demenzkranker bleibt in Osdorf erhalten: Als Freiheitsbeschränkungen gelten Fixierung, das Abschließen oder Verstellen von Türen, Bettgitter, zu hohe oder zu niedrige Betten, ruhigstellende Medikamente, feste Tabletts am Rollstuhl und vieles mehr. Diese Maßnahmen müssen alle richterlich genehmigt sein. Bewohner dürfen auch nicht gezwungen werden, durch den offiziellen Ausgang ins Freie zu gehen. Sie müssen dann begleitet und dann mit sanftem Methoden zurück gebracht werden, wenn sie allein in Gefahr geraten. Osdorfer Heim bildet den Nachwuchs selbst aus: Im Haus Dänischer Wohld leben 150, überwiegend hochgradig Demenzkranke im Alter von 47 bis knapp 100 Jahren. Es gibt 170 Mitarbeiter. Über 100 Frauen und Männer sind in der Pflege beschäftigt. Die Pflegekräfte arbeiten jeweils eine Woche täglich zehn Stunden und haben dann eine ganze Woche frei. Auf der eigenen Ausbildungsstation werden Frauen und Männer zwischen 17 und über 60 Jahren für diese Arbeit ausgebildet. Mehr Nachrichten aus der Region Eckernförde lesen Sie hier.

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