Neubauten in Osdorf: Interesse an Mietwohnungen ist riesig

An der Abzweigung von der Landesstraße 44 ins Osdorfer Dorfzentrum steht schon der Rohbau. Jetzt sind die Dämmarbeiten in dem Reihenhauskomplex an der Reihe. Dass Wohnraum in Kiel und Umgebung händeringend gesucht wird, ist zwar längst kein Geheimnis mehr. Überrascht sind Nicole und Jörg Bünning, die in Osdorf eine Treppenbaufirma betreiben, vom Interesse dennoch: „Wir haben schon ganz viele Anfragen bekommen“, berichtet die Geschäftsführerin. Dabei habe die Vermarktung der vier Reihenhausscheiben mit insgesamt fünf Wohneinheiten, allesamt Mietobjekte, noch gar nicht begonnen. Als Grund sieht die gelernte Bankfachwirtin die gute Infrastruktur in der Gemeinde mit Schule, Kitas, Bäcker und Kaufmannsladen. Lesen Sie auch: Online-Portal legt Schätzwerte für Immobilien offen Baulücken sind in Osdorf rar: Baulücken sind daher heiß begehrt. Ehemann Jörg Bünning zeigt ein Foto von dem alten Haus, das sich vorher auf dem Grundstück befand: „Es stand viele Jahre leer.“ Der Tischlermeister erwarb die Scholle – und ließ den Altbau abreißen. Unterm Strich investiert das Ehepaar nach eigenen Angaben knapp eine Million Euro in das Vorhaben. Spielen Wetter und Corona-Lage mit, soll der neue Gebäudekomplex - der drei Reihenhäuser sowie eine „Scheibe“ mit zwei WG-tauglichen Wohnungen im Erd- und Obergeschoss beherbergt - zur Jahresmitte fertig sein. Zwar möchte das Ehepaar den neu geschaffenen Wohnraum auf dem Mietmarkt anbieten. Allerdings haben die Treppenbauer im Hinterkopf die Möglichkeit, Mitarbeitern bei Bedarf eine Bleibe ganz in der Nähe des Betriebes (32 Mitarbeiter) anzubieten. Bis zum Firmengelände ist es bloß ein Katzensprung. „Wir versuchen an verschiedenen Stellschrauben zu drehen, um Mitarbeiter zu gewinnen und auch zu halten“, sagt Nicole Bünning mit Blick auf den Fachkräftemangel. Auch ein kurzer Arbeitsweg könne ein Anreiz sein. Auch ist ein Doppelhaus mit zwei 120 Quadratmeter großen Wohneinheiten geplant: Gleich nebenan entsteht ein Doppelhaus. Die Hochbauarbeiten sollen jetzt beginnen. „Die Käufer haben schon unterschrieben“, berichtet Gero Graf von Gersdorff von der Gettorfer Firma Christian Jöhnk. Das Bauunternehmen hatte die Fläche erworben und das bestehende Haus abgerissen, um Platz für den schlüsselfertigen Neubau zu schaffen. Die Pläne sehen ein Doppelhaus mit zwei 120 Quadratmeter großen Wohneinheiten vor – in massiver zweischaliger Bauweise mit rotem Verblender. Wenn kein heftiger Wintereinbruch kommt, soll das Doppelhaus in drei bis vier Monaten fertig sein. Ein kleines Teilstück auf dem Gelände hat die Gemeinde Osdorf erworben. Schon längere Zeit gibt es Überlegungen, an der Kreuzung Hauptstraße/L 44/ Felmer Straße einen Kreisverkehr zu errichten. „Aktuell ist das aber gar kein Thema“, betont Bürgermeister Helge Kohrt (SPD) schon allein mit Blick auf die Kosten. „Es ist allerdings eine gut frequentierte Kreuzung, gerade zu den Stoßzeiten.“ Daher wollte sich die Gemeinde mit dem Flächenerwerb zumindest die Option erhalten, falls an der Stelle dann doch irgendwann ein Kreisel gebaut werden solle. „Dafür bräuchte man ja ausreichend Platz“, so Kohrt. Lesen Sie auch: Themenpaket Bauen in Schleswig-Holstein Wie gefragt Bauland auch im Kieler Umland ist, erlebt der Osdorfer Bürgermeister ständig: „Ich bekomme viele Anfragen.“ Dennoch plane die Gemeinde - nach aktuellem Stand - bis 2025 keine Neubaugebiete. Einzig ein gemeinsames Bauprojekt mit dem Genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen (GWU) Eckernförde stehe noch in den Startlöchern: Ab 2022 sollen an der Waldenburger Straße erschwingliche Wohnungen für Mieter mit kleinerem Geldbeutel entstehen.

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