„Wir haben festgestellt, dass im Ort darüber nicht viel bekannt ist“, sagen Heidi Bedun und Hanna de Vries. Deswegen beteiligten sie sich an einer vierköpfigen Aktionsgruppe, um die Sehestedter zu informieren. „Wir haben 1000 Flyer gedruckt, die an die Haushalte verteilt werden. Mit ihnen wollen wir über den Stand der Planung informieren und darauf hinweisen, dass auch Bürger dazu im Internet Stellungnahmen abgeben können“, so die beiden. Etwa 30 Freiwillige helfen ihnen.
„Im Internet gibt es auf der Homepage Informationen über die Planungen. Auf dieser Seite läuft bis Anfang 2019 auch ein Bürgerbeteiligungsverfahren, das jedem offen steht“, erklärt Hanna de Vries. Zudem werden Sehestedter aufgefordert, ihre Haltung für oder gegen die neuen Vorrangflächen in einer E-Mail an wind-in-sehestedt@freenet.de zu formulieren. „Wir sind für Windkraft. Wir sind auch nicht gegen die vier Räder im Windpark Sehestedt. Und wir wollen neutral für umfassende Information zur Windkraft sorgen“, so de Vries.
Einwohnerversammlung im November
Allerdings macht Bedun deutlich, dass sie als Privatperson Vorbehalte gegen mehr Anlagen habe. „Im Umkreis von Sehestedt stehen 21 Räder. Vier in Sehestedt, vier in Hohenholm in Holtsee und 13 in Bovenau im Süden des Nord-Ostsee-Kanals. Bei Nordwest- und Südostwind können wir schon Anlagen hören. Wenn die neue Fläche dazu käme, wäre das auch bei Nordostwind so“, sagt sie kritisch.
Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann (CDU) kann mit der Initiative gut leben. „Ich bin für ein transparentes Verfahren“, sagt er. Auch die Gemeinde sei von der neuen Fläche im Entwurf überrascht worden. „Ich habe erst mal einen Prüfauftrag erteilt, ob die Landesplanung auch ihre Kriterien eingehalten hat. Das Ergebnis soll auf einer Bauausschusssitzung am 6. November um 19.30 Uhr im Landhaus Sehestedt vorgestellt werden“, sagt er. Ebenfalls im November soll es zudem eine Einwohnerversammlung geben.
Der aktuelle Stand der Landesplanung ist hier zu finden.