Neuer Großverein SV Schwansen gegründet

Binnen einer Stunde trafen die Sportler die nötigen Beschlüsse. „An dieser Verschmelzung haben wir seit Oktober 2018 gearbeitet“, ging TSV-Chef Matthias Gronwald noch vor den Voten auf die Vorgeschichte ein. Zu diesem Zeitpunkt war er auch noch der offizielle Gastgeber der außerordentlichen Versammlung im und am TSV-Sportheim in Waabs. Denn bei einer Verschmelzung nimmt ein Verein den anderen auf. In diesem Fall trat somit der 460 Sportler zählende VfL dem TSV mit 520 Mitgliedern bei. Wichtig war die vorherige Zustimmung des Amtsgerichts Kiel zum Verschmelzungsvertrag gewesen. Denn der ersten Anlauf zum Zusammengehen war 2019 am Gericht gescheitert. Wegen eines Formfehler wurde der Vertrag damals nicht gebilligt: Als Mitglieder beider Vereine auf Versammlungen 2019 mehrheitlich fürs Verschmelzen stimmten, fehlte ein Notar. In diesem Frühjahr wurden die Beschlüsse im Beisein eines Juristen wiederholt. „Der juristische Vollzug der Verschmelzung beim Amtsgericht Kiel erfolgte am 18. Juni dieses Jahres“, stellte Gronwald in seiner Begrüßung klar. SV Schwansen als Verein für die Region: Gronwald setzte aufs Verbreiten von Aufbruchstimmung. „Wir sind der Meinung, dass man als Sportverein in der heutigen Zeit neue Wege gehen sollte“, stellte er klar. Mit dem Zusammengehen könne das Angebot um neue Sportarten und Veranstaltungen erweitert werden. Und auch neue Mitglieder für den Großverein sollen gewonnen werden. „Die Zahl 1000 ist unser Nahziel“, gab er vor. Seine Vision für Zukunft formulierte er plakativ als „SV Schwansen – ein Verein für die Region Schwansen“. Zu den Aufgaben werden es gehören, die „nicht einfache Infrastruktur“ möglichst effizient zu nutzen. Dabei handele es sich die um die Vereinsheime und Sportplätze in Waabs und im Damper Ortsteil Vogelsang-Grünholz, die zum Teil noch nicht nutzbaren Hallen in Damp, Waabs und Seeholz sowie die derzeit nicht zur Verfügung stehende Schwimmhalle in Damp. Über die künftige Nutzung und ihre Finanzierung soll mit den Bürgermeisterinnen Ulrike von Bargen (Thumby), Barbara Feyock (Damp), Anke Leu (Holzdorf) und Bürgermeister Udo Steinacker (Waabs) gesprochen werden. Alle Vier waren da. Gronwald ging auch auf Gefühle der Mitglieder ein. Einerseits gäbe es Wehmut, weil bei TSV und VfL zwei Traditionen zu Ende gingen. Anderseits lebe auch eine wieder auf, denn vor der Gründung des TSV 1954 waren Damper und Waabser schon mal in einem Klub – dem VfL Vogelsang-Waabs – vereint gewesen. Jörg Eckholt und Matthias Gronwald als Führungsduo: Nach der Vorarbeit gab es große Zustimmung. 49:1 lautete das Votum für die SV-Satzung, den neuen Namen und das Logo mit den Schwan als Symboltier Schwansens. Der neue Vorstand wurde jeweils bei eigenen Enthaltungen der Kandidaten gewählt. Der bisherige VfL-Chef Jörg Eckholt wurde Vorsitzender, Gronwald sein Stellvertreter. Schriftwartin Lisa Luplow und Kassenwart Karsten Bunsieck komplettierten den geschäftsführenden Vorstand. Weiter gehören 16 Männer und Frauen zum Führungsgremium. Frische Akzente wurden durchs Schaffen von zwei neuen Posten gesetzt. Ehrenamtsbeauftragter Bernd Moltkau und Veranstaltungsmanager André Frigge übernahmen sie.