Der Nord-Ostsee-Kanal wird zu Musik

Eine Ende 2020 veröffentlichte CD passt damit auch noch zum 125-jährigen Bestehen des Kanals im alten Jahr. Das Projekt „Klang-Kanal“ aus Felde hatte Musikerinnen und Musiker dazu angeregt, „aus Geräuschen rund um den Nord-Ostsee-Kanal Musik zu machen“, erklärt Vereinsmitglied Daniela Herzberg. CD statt Konzert - wegen Corona: Denn was gibt es dort nicht alles zu hören! Das dumpfe Wummern der Schiffe, das an nebligen Tagen oft sogar weit ins Land trägt. Signalhörner, Schwenkkräne, das Rauschen, wenn Vögel im Kanal wassern und noch viele andere Krachmacher. Ein ganzer Kanal mit Musik: Daraus sollte zum Jubiläum ursprünglich ein Konzert werden. Doch das war wegen der Corona-Pandemie nicht mehr möglich. Stattdessen brachte der Verein nun die CD heraus. Fast alle Künstler stammen aus Schleswig-Holstein, erklärt Daniela Herzberg. Idee: Menschen zum Komponieren animieren: Die Idee für das ganze Kanal-Projekt entwickelte sich aus einem Spaziergang mit einem Musiklehrer am Kanal: Die beiden überlegten, wie man Menschen, die keine musikalische Vorbildung haben, zum Komponieren bringen könnte. „Beim Nord-Ostsee-Kanal fühlt man sich an eine Tonspur erinnert“, erklärt Daniela Herzberg: Es gebe da gewisse Ähnlichkeiten. Auf der CD ist unter anderem auch Musiker Gerhard Breier aus Barkelsby vertreten. Für ihn war das Projekt Klang-Kanal „eine willkommene Inspirations- und Motivationsquelle“ in schwieriger Corona-Zeit. Er habe die Zeit seit April ohnehin zum Komponieren und Produzieren für seine Bandprojekte von Tango über Klezmer bis Jazz genutzt. Bei seinem Kanal-Projekt entstanden auf der Grundlage von Motor-, Schleusenanlagen- oder Schiffshorn-Sounds rhythmische Muster, „aus deren Gewebe sich allmählich verdichtende Akkordeonklänge auftauchen“, erklärt der Künstler. In einem weiteren Stück arrangierte er die Kanal-Geräusche durch Bearbeitung am Computer zu etwas ganz anderem. Projekt "Klangkanal" hat viele Facetten: Die CD sei übrigens nur ein kleiner Teil des ganzen Projektes, das sich dem Kanal in voller Länge widmet, erklärt Daniela Herzberg. Das Projekt „Klang-Kanal“ wurde finanziell komplett gefördert vom Bundesprogramm Ländliche Entwicklung. Der Verein "Kunstschlepper" wurde 2018 gegründet, um Kunst und kulturelle Bildung insbesondere in ländlichen Regionen in Schleswig-Holstein zu fördern. Die Gründungsmitglieder sind kulturbegeisterte Nordlichter mit vielfältigen beruflichen Kompetenzen. Die CD gibt es kostenfrei: Wer den Kanal akustisch erleben möchte, kann die CD kostenfrei bestellen: durch Sendung eines gefütterten, adressierten und ausreichend frankierten Umschlags an Kunstschlepper e.V., Birkenweg 16, 24242 Felde. Homepage: www.klang-kanal.de

Nord-Ostsee-Kanal wird zu Musik - Anlass war das Jubiläumsjahr 2020