Alte Motoren knatterten, auf Hochglanz polierte Traktoren funkelten in der Sonne. Beim kühlen Bier bestand reichlich Gelegenheit, über Landmaschinen zu fachsimpeln. Worin liegt überhaupt der Reiz, einen alten Trecker zu restaurieren und in Schuss zu halten? „Man muss ein bisschen verrückt sein“, gestand Wolfgang Kerber aus Tüttendorf augenzwinkernd, der seinen Traktor (MAN 4P1, 35 PS), Baujahr 1962, ausstellte.
Der Agrar-Oldtimer-Club wurde vor 21 Jahren gegründet. Er zählt laut Vorsitzenden Karsten Koch aus Tüttendorf rund 180 Mitglieder. „Darunter sind viele ältere Leute, die mit den historischen Fahrzeugen aufgewachsen sind“, erläuterte der 60-Jährige die Faszination. Die Bewahrung der Erinnerung ist den Hobbyschraubern eine Herzensangelegenheit.
Unter den staunenden Blicken von Besuchern startete Manfred Bandholz aus Tüttendorf-Eckholz seinen Fahr-Mähdrescher, Baujahr 1968, auf dem Hofplatz. Bis vor drei Jahren war der rote Oldie noch im Einsatz: „Ich habe mit ihm Raps gedroschen“, so Bandholz, der Landwirtschaft im Nebenerwerb betreibt.
„Die Technik fasziniert mich einfach“, sagte Dirk Lorenz aus Tüttendorf. Der 56-Jährige stellte einen Kartoffelroder, Baujahr 1923, aus. Das Prinzip: Die Eisenfinger graben sich in den Ackerboden und bringen so die Erdäpfel ans Tageslicht.
Sogar ein Feuerwehrauto gab es zu bestaunen, das aber längst nicht mehr im Einsatz ist. Mit dem technischen Kulturdenkmal – Erstzulassung 1943 – war früher die Feuerwehr Osdorf unterwegs. Jetzt hält ein Förderverein das Prachtstück in Ehren.
Beim Frühjahrstreffen gab es auch Fahrzeuge im Mini-Format zu bestaunen: So präsentierten Modellbauer ferngesteuerte Trecker, Bagger, Lkw und Gabelstapler.