Parken in Eckernförde wird wohl deutlich teurer

Parken in Eckernförde wird teurer. Das will der Ausschuss der Ratsversammlung für ihre Sitzung am 17. Dezember empfehlen. Seit 2009 waren die Parkgebühren in Eckernförde konstant geblieben. Nun sollen sie steigen, um die Schaffung von neuem Parkraum wie das geplante Parkdeck Gleis III zu finanzieren. Im Vergleich zu anderen Städten steht Eckernförde mit den neuen Sätzen nach Angaben von Bürgermeister Jörg Sibbel noch gut da. Zudem sei die Neuregelungen bei der Umsatzsteuer, die Kommunen demnächst mit aufschlagen müssen, eingepreist. Freie Parkplätze in Eckernförde teils gebührenpflichtig: Und das soll das Parken in Eckernförde künftig kosten: Auf dem zentralen Parkplatz Gartenstraße/Rathaus steigen die Gebühren von 1,50 auf zwei Euro die Stunde. Auf den übrigen städtisch bewirtschafteten Parkflächen sollen künftig 1,50 statt ein Euro die Stunde fällig werden. Gleichzeitig werden auch bisher kostenfreie Parkplätze in Eckernförde teils gebührenpflichtig. Dazu gehören 152 der rund 300 Stellplätze auf dem P+R-Parkplatz zwischen Bahnhof und Schulweg (Abschnitt Richtung Schulweg) sowie 152 der 520 Stellplätze auf dem Großparkplatz Grüner Weg (Ecke zum Übergang Bahnhof). Für ausgewiesene Pendler sollen auf dem P+R-Parkplatz 20 Stellplätze und am Grünen Weg 40 Plätze reserviert werden. Sonntagzeiten in Eckernförde bis 19 Uhr ausgeweitet: Weiter fallen in Eckernförde künftig die 37 Parkplätze am Vogelsang/Innenhafen und die neun Plätze am Parkstreifen Gaehtjestraße unter die Bewirtschaftung. Darüber hinaus hat sich der Arbeitskreis Haushaltskonsolidierung dafür ausgesprochen, die gebührenpflichtigen Zeiten am Sonntag auf allen Parkplätzen bis 19 Uhr auszuweiten (bislang: 9-16 Uhr). Auch die Altstadtbewohner in Eckernförde werden stärker zu Kasse gebeten. Die Gebühren für Anwohnerparkplätze sollen von 25 auf 30 Euro erhöht werden. Auf den öffentlichen Parkplätzen in der Altstadt von Eckernförde werden ebenfalls künftig zwei Euro die Stunde als Parkgebühr gelten – bis die geplante Umwidmung in Anwohnerparkplätze greift. Parkgebühren in Eckernförde: Mehreinnahmen von 500 000 Euro: Die Stadt Eckernförde nimmt 1,1 Millionen Euro pro Jahr an Parkgebühren ein. Durch die neu beschlossenen Regelungen sollen noch einmal rund 500.000 Euro dazukommen. Im Ausschuss gab es dazu eine seltene Einmütigkeit. Nur Rainer Bosse (SSW) enthielt sich. "Die Ausdehnung der Gebührenzeiträume an den Sonn- und Feiertagen, die Gebührenpflicht auf Teilen des Grünen Wegs und die Verkürzung der Höchstparkdauer auf einigen Parkplätzen von drei auf zwei Stunden tragen wir nicht mit“, teilte er im Anschluss mit. Auch Anke Göttsch (SPD) sah beim Grünen Weg noch Gesprächsbedarf. Umsetzung der Parkgebühren in Eckrnförde ab Anfang 2021: Vorbehaltlich der Zustimmung der Ratsversammlung am 17. Dezember werden die erhöhten Parkgebühren in Eckernförde an den Parkscheinautomaten ab Anfang des kommenden Jahres umgesetzt. Weil für die Ausdehnung gebührenpflichtiger Parkplatzflächen noch Markierungen, Schilder und Parkscheinautomaten notwendig sind, ist mit diesem Part erst zu Beginn der kommenden Saison zu rechnen. Steuern in Eckernförde bleiben unangetastet: In der Eckernförder Innenstadt entfallen laut Parkraumkonzept durch die Stadtentwicklung 102 Parkplätze. Die Mehreinnahmen aus den Parkgebühren sollen Freiraum schaffen, um Ersatz, etwa am Gleis III, zu schaffen. An weiteren Stellschrauben wollte die Arbeitsgruppe Haushaltskonsolidierung nicht drehen. Die steuerlichen Hebesätze würden nicht erhöht, um die Bürger nicht weiter zu belasten, hieß es. Diese Projekte haben in der Stadt Priorität: Parallel zu den Parkgebühren hat der Finanzausschuss die aktualisierte Prioritätenliste für größere Investitionen der Stadt Eckernförde beschlossen. Sie sind in drei Gruppen für die Umsetzung eingeteilt. 2021/22: Neubau Parkdeck Bahnhof/Gleis III (2,8 Millionen Euro), Fahrradstation am Bahnhof mit 200 Stellplätzen (1,5 Millionen Euro), Sanierungskonzept Sporthalle Wulfsteert (25 000 Euro), Sanierung Gudewerdt-Sporthalle (3,3 Millionen Euro), Beginn Neubau Feuerwehrwache Süd (drei Millionen Euro), Beginn Glasfaserausbau in der Stadt (Gesamtkosten 16,4 Millionen Euro), Unterstützung der von Altlasten betroffenen Kleingartenkolonien Süderhake I/II (80 000 Euro). Beitritt Kreis-Klimaschutzagentur (45 000 Euro/Jahr). Fortsetzung Klimaschutzmaßnahmen (50 000 Euro/Jahr). Aktualisierung Parkleitsystem in 2022. 2023/24: Nachnutzung der Willers-Jessen-Schule (Kosten werden noch ermittelt). Weiterführung Klimaschutz und Glasfaserausbau. Merkliste: Aufstockung Parkplatz Grüner Weg, barrierefreier Umbau Kieler Straße, Ausbau Leichtathletikanlage Schulzentrum mit Kunststoffbelägen, Verlegung Speedskatebahn, Sanierung Sporthalle Wulfsteert, Sanierung Sporthalle Saxtorfer Weg, Sanierung Seelustbrücke, Öffnung Lachsenbach/Karlstraße, Masterplan Küsten- und Hochwasserschutz. Gestrichen: Kunstrasenplatz am Schulzentrum, Umgestaltung Rathausmarkt/Kirchplatz/Gänsemarkt, Ausgabe neuer städtischer Wohn- und Erbbaurechte (niedriges Zinsniveau).