Politik beschließt den Rahmen für die Ortsentwicklung Altenholz-Stift

Ein fast einstimmiges Votum für einen Plan, wie ihn zuletzt der Lenkungsausschuss nach langen Debatten aufgelegt hatte – damit hatten nicht einmal alle Kommunalpolitiker der Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis90/Die Grünen, AWG und der FDP-Gemeindevertreter Dirk Neuenfeld gerechnet. Nicht nur Bürgermeister Carlo Ehrich (SPD) fiel nach der Sitzung ein Stein vom Herzen. „Jetzt können wir endlich konkrete B-Pläne entwickeln, zum Beispiel zunächst für das sogenannte Gesundheitsareal am Apothekenhaus. Eine Aufstellungsbeschluss gibt es ja bereits“, kommentierte er am Donnerstag Auch die Voraussetzungen für den Bau einer neuen Kindertagesstätte am Stegeltor könne die Politik schaffen. Selbst wenn der Rahmenplan vom Land noch nicht genehmigt ist, können wir jetzt schon B-Pläne anschieben.“ Der Rahmenplan für Altenholz-Stift setzt nur Eckpunkte: Tatsächlich ist der Rahmenplan recht offen. Die Verschwenkung der Zufahrt zum Stifter Zentrum ist vom Tisch. Der Bau sogenannter Punkthäusern auf der Grünfläche Ostpreußenplatz kann erst Thema werden, wenn das Gesundheitsareal fertig ist, die Kita steht, eine Machbarkeitsstudie fürs Herrenhaus vorliegt. „Erst wenn diese Maßnahmen (...) vollständig abgeschlossen sind, ist die Errichtung weiterer Gebäude nur dann ins Auge zu fassen, wenn eine dann durchzuführende Bedarfsanalyse noch einen unabweisbaren Bedarf an weiteren Handelsflächen im Ortskern Stift ausweist“, heißt es. Ehrich: „Der Rahmenplan ist flexibel und gibt nur die Eckpunkte für eine Entwicklung in den nächsten zehn bis 20 Jahren an. Er eröffnet aber uns und auch Investoren die Möglichkeit, auf Städtebauförderung zuzugreifen. Bund und Land fördern mit zwei Dritteln.“ Die maximale Fördersumme über 20 Jahre, sollten alle angedachten Idee realisiert werden, war ursprünglich auf 15 Millionen Euro beziffert. Bei der Kita greift laut Ehrich ein anderes Programm. Altenholz könne 90 Prozent Förderung für eine „Soziale Einrichtung im Sanierungsgebiet“ bekommen. Gesundheitszentrum Altenholz-Stift soll Raum für Handel und Wohnen haben: Der CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Buchau ist „froh, dass wir den Plan verabschiedet haben“. Konkrete Schwerpunkte seien für die CDU „die Kita Stegeltor und eine Pflegeeinrichtung an der Bölckestraße“. Nachgeordnet sieht er den Komplex Apothekenhaus. Hier soll nach der Vorstellung der Apothekerin ein zweites Gebäude für Wohnen und Gewerbe entstehen, dann die heutige Apotheke abgerissen und durch ein neues Haus ersetzt werden. Die strittigen Punkte Parkdeck und Punkthäuser habe man in „konstruktivem Gespräch“ mit der Initiative Gemeinsam für Stift erörtert. „Tenor: Möglichst keine Bebauung der Grünfläche, maximal ein Punkthaus.“ SPD-Fraktionschef Ingo Baasch bilanziert: „Als gebürtiger Stifter bin ich sehr froh, dass wir endlich einen Rahmenplan haben. Es ist ein gutes Signal, dass wir jetzt fast alle einig waren. Und in keinem anderen Fall hatten wir eine so umfassende Bürgerbeteiligung. Gleichwohl gibt es weiterhin Kritiker, es werden nie alle zufrieden sein. Jetzt haben wir die Chance, Konkretes umzusetzen. Für hat im Moment das Gesundheitszentrum Priorität.“ Altenholz hat aktuelle teure Sanierungsvorhaben zu bewältigen: AWG-Gemeindevertreter Peter Heinz, Vorsitzender des Finanzausschusses, stimmte am Mittwoch als einziger gegen den Plan. Damit stand er auch in seiner Fraktion allein. „Wir haben innerhalb der AWG kontrovers diskutiert. Für mich hat der Plan nicht mehr viel mit dem integrierten Entwicklungskonzept zu Beginn zu tun. Wir hatten auch keinen echten städtebaulichen Wettbewerb“, sagt er. Das Einwerben von Städtebauförderung sei kein zugkräftiges Argument und zudem aufwändig. „Altenholz hat akut so teure Aufgaben, wie das Schulzentrum und das Gemeindezentrum, vor sich. Da ist gar kein Spielraum für anderes“, ist er überzeugt. Mehr Nachrichten aus der Region Eckernförde lesen Sie hier.