Punker Eckernförde: Zwei überraschende Entwicklungen

Den Rahmen für die Aussprache über das gut 8,2 Hektar große Gewerbegebiet in Goosefeld im Westen der Bundesstraße 203 zwischen den Straßen Katzheide und Ravenshorst bot die Sitzung des Goosefelder Bau- und Umweltausschusses. Für Außenstehende waren zwei Dinge überraschend: Der Ausbau der Gewerbegebiet-Kreuzung an der B203 wird mit einer Ampel geplant. Zudem soll es vor dem Beginn der eigentlichen Erschließung des Gewerbegebiets in Goosefeld eine sechswöchige archäologische Untersuchung geben. Ampel an der B203 wird bei Erschließung mitgeplant: „Die Lichtsignalanlage ist mitgeplant, wird aber zunächst nicht aufgestellt“, berichtete Christoph Krüger vom Ingenieurbüro Wasser- und Verkehrskontor (WVK). Die Regelung für die Kreuzung der B203 mit der Straße Ravenshorst wurde mit Vertretern der Straßenbaubehörde ausgehandelt. „Die Ampel wird aufgestellt, wenn Bedarf besteht. Ob es nötig ist, wird eine Testphase von mindestens drei Jahren zeigen“, ergänzte Gunnar Bock. Der Amtsdirektor des Amtes Schlei-Ostsee berät Goosefeld bei dem Projekt Gewerbegebiet in Goosefeld. Laut Krüger soll die Ampel in erster Linie dazu dienen, dass Linksabbieger auf die B203 in Richtung Eckernförde fahren können. „Die Ampel wird verkehrsabhängig gesteuert“, so Krüger. Insofern bestimmt der Betrieb auf der Straße Ravenshorst, wann der Verkehr auf der B203 gestoppt wird. Es wäre die erste B203-Ampel zwischen Eckernförde und Büdelsdorf. Laut Krüger wird auf der B203 aus Richtung Rendsburg ein Linksabbieger gebaut. Dafür werde die Straße um 3,75 Meter Richtung Westen verbreitert. Deshalb müssen auch 18 Bäume gefällt werden. Zum Ausgleich sollen 27 Bäume im Gewerbegebiet in Goosefeld gepflanzt werden. Insgesamt sei ein 280 Meter langer Abschnitt der B203 betroffen. Wenn alles gut läuft, sollen die Arbeiten Mitte August starten. Der Grund: Dann will der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr auch eine neue Deckschicht auf der B203 aufbringen. Dafür wird die Bundesstraße zwischen der Kreuzung mit der Marienthaler Straße in Eckernförde und Groß Wittensee in Höhe Timmermeß bis Mitte Oktober gesperrt. Während des Kreuzungsausbaus werde auch die Bushaltestelle an der B203 barrierefrei umgebaut. Auch Leitungen für die eventuelle Ampel werden verlegt. Wie Krüger erläuterte, werde auch die Straße Ravenshorst als Zubringerstraße des Gewerbegebiets in Goosefeld im Norden auf 350 Metern auf 13,50 Meter verbreitert. Die 200 Meter lange und 13 Meter breite Erschließungsstraße von Ravenshorst nach Süden soll in einem Wendehammer enden. Durch die von den Ausschussmitgliedern einstimmig empfohlenen Beschlüsse konnte Bock auf Nachfrage einen Zeitplan skizzieren. Wenn auch die Mitglieder der Gemeindevertretung in der kommenden Woche die gleichen Entscheidungen fällten, müsse das Landesinnenministerium den geänderten Flächennutzungsplan genehmigen. Das könne drei Monate – also bis Ende Juli – dauern. Das wäre dann rechtzeitig zum gewünschten Baustart auf der B203 Mitte August. „Die Erschließung des Gewerbegebiets startet nach Ende der Maisernte Mitte Oktober“, sagte Bock. Dort, wo das Gewerbegebiet in Goosefeld entstehen soll, befindet sich derzeit ein Acker. Lesen Sie auch: SPD will Wohnraum auf Punker-Gelände Allerdings läuft zuvor eine sechswöchige archäologische Untersuchung. Der eigentliche Erschließungsstart werde erst im Frühjahr 2022 liegen. Wenn die Vorarbeiten erledigt sind, könnten die Hochbauten wohl im Sommer starten und 2023 fertig werden. Darauf wartet insbesondere der Lüfter- und Ventilatorräder-Hersteller Punker aus Eckernförde. Die Firma will ins Gewerbegebiet umziehen, um sich erweitern zu können. Dadurch werden rund 300 Arbeitsplätze in der Region erhalten. Lesen Sie auch: Punker räumt mit Gerüchten auf Die archäologischen Untersuchungen waren ursprünglich nicht geplant gewesen. Doch bei Prüfgrabungen entdeckten Wissenschaftler im November 2020 Überreste eines etwa 5000 Jahre alten Megalithgrabs. Bürgerentscheid-Mitinitiatorin Silke Mahrt befürchtete, dass mit dem Gewerbegebiet Goosefeld das touristische Potenzial des „geballten Vorkommens archäologischer Schätze“ verbaut würde. Bock sah das mit Verweis auf erfolgte Gespräche mit dem Archäologischen Landesamt anders: „Alle Dinge werden bei der Hauptuntersuchung gehoben. Eventuell kann das Grab sogar auf dem Wendehammer aufgebaut werden.“