Salzlager in Eckernförde gut gefüllt

Im neuen Salzlager auf dem Gelände der Straßenmeisterei, die zum Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr gehört, türmt sich das Streugut meterhoch. Ein Teleskoplader wühlt mit der Schaufel in dem gewaltigen weißen Berg. Immerhin umfasst das Einsatzgebiet des 23-köpfigen Teams Bundes-, Landes- und Kreisstraße im Dänischen Wohld, in Schwansen und in den Hüttener Bergen. Unterm Strich handelt es sich um 385 Kilometer Fahrbahn und 220 Kilometer begleitende Radwege. „Wir arbeiten zum Glück an der frischen Luft“, sagt Leiter Henning Sell mit Blick auf die Corona-Pandemie, „es betrifft uns aber trotzdem, weil wir ja die Abstandsregeln einhalten müssen.“ Das Team ist daher in drei Arbeitsgruppen eingeteilt, die sich auf dem Betriebsgelände nicht begegnen sollen. Maskenpflicht in den Fahrzeugen: In den Einsatzfahrzeugen gilt Maskenpflicht. Der Mannschaftstransportwagen ist durch Plexiglasscheiben quasi in vier Kabinen unterteilt. Das Fahrzeug kommt Sell zufolge zwar nicht im Winterdienst zum Einsatz, doch die Straßenwärter kümmern sich auch um die Grünpflege. Als Räum- und Streufahrzeuge dienen zwei Lkw, ein Unimog und ein Multicar. Zusätzlich sind noch vier Fremdunternehmen als Auftragnehmer eingespannt. In dieser Winterdienst-Saison hatte es bis zum vergangenen Donnerstagmittag vier Einsätze wegen Glätte gegeben. Gut 87 Tonnen Streusalz und 26 Kubikmeter Lauge hat die Straßenmeisterei dabei verbraucht. Wegen der Vorräte macht sich Sell keine Sorgen: „Selbst 2011, einem härteren Winter, hatten wir keine Probleme.“ Passten in die alte Halle 700 Tonnen Streumittel, liegt das Fassungsvermögen des Neubaus bei stolzen 1200 Tonnen. „Aktuell haben wir rund 720 Tonnen vorrätig“, berichtet der Bauingenieur. 30.000 Tonnen Streumittel eingelagert: Komplett leer sei die Salzhalle in den vergangenen Jahren nie gewesen, gleich zum Ende der Wintersaison im April werde neues Streumittel geordert. Eine Nachbestellung bei Schneechaos und Glätte geht ins Geld: „Wenn nämlich 500 Tonnen Salz innerhalb von 14 Tagen verbraucht werden, wird es schnell teuer“, erklärt der 42-Jährige. Zum Winterdienst-Startschuss im November hatten die Meistereien laut Landesbetrieb gut 30.000 Tonnen Streumittel eingelagert. Demnach betrugen die Gesamtkosten des Winterdienstes in Schleswig-Holstein in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt neuneinhalb Millionen Euro pro Wintersaison. Darin sind Ausgaben für Streugut, Löhne, eigene Fahrzeuge, Geräte sowie Fremdunternehmer und betriebswirtschaftliche Gemeinkosten enthalten. Abhängig von der jeweiligen Witterung schwankten die anfallenden Kosten für den Winterdienst landesweit in besagtem Zeitraum zwischen 6,4 Millionen Euro (2018/2019) und 16,2 Millionen (2017/2018) Euro. Lesen Sie auch: Beliebteste Vornamen - Paul und Nele liegen in Eckernförde vorn Herrschen im Winter frühlingshafte Temperaturen um die sieben Grad, verzichtet die Straßenmeisterei auf eine Rufbereitschaft. Doch bei Glättegefahr ändert sich die Lage. „Seit Weihnachten liegen die Temperaturen um den Gefrierpunkt“, so Sell. Gegen drei Uhr in der Frühe prüfe der Einsatzleiter neuralgische Punkte im Gebiet, wo sich schnell Frost bilde. Eine halbe Stunde später starten die Räum- und Streufahrzeuge. Angesichts von mitunter waghalsigen Überholmanövern auf den Straßen appelliert Sell an alle Autofahrer: „Räumfahrzeuge bitte nicht überholen - zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit der Fahrer.“ bud Von Jan Torben Budde