Die Beschaffung des Kia-SUV hatte im Touristikausschuss kurz nach der Kommunalwahl im Mai für Wirbel gesorgt: Denn dieses eigentlich zuständiges Gremium wurde erst nachträglich eingeschaltet. Da es um die Interessen von Einzelpersonen ging, fand der Großteil der Diskussion hinter verschlossener Tür statt.
Bürgermeister setzt auf vertrauensvolle Zusammenarbeit
Dabei bleibt es auch jetzt. Allerdings setzen der neue Bürgermeister Sönke-Peter Paulsen (CDU) und der neue Touristikausschuss-Vorsitzende Boris Hepp (CDU) ein deutliches Signal des Vertrauens zugunsten von Touristik-Leiter Manfred Mallon. „Uns ist wichtig, dass wir mit Herrn Mallon eine vernünftige Basis für die weitere Zusammenarbeit haben“, sagt Sönke Paulsen. Es gebe keinen Anlass, ihm das Vertrauen zu entziehen. Und es sei eine anerkennenswerte Geste, das Auto zu übernehmen: „Damit richten wir den Blick nach vorne.“
Touristikchef hatte die Lösung vorgeschlagen
Boris Hepp weist darauf hin, dass Manfred Mallon „sofort und ohne Druck von außen den Lösungsvorschlag“ gebracht habe. Der Touristikchef erklärt, er habe gleich die Rückabwicklung angeschoben: „Ich wollte die ganze Diskussion beenden“ und das „Feuer rausnehmen“.
Anschaffung im Dezember
Doch wie kam es zur Anschaffung des Dienstwagens, ohne den Werkausschuss einzuschalten? Auslöser war ein Gespräch im Dezember, an dem der Touristikchef, der damalige Bürgermeister Gustav Otto Jonas (SPD) und der damalige Vorsitzende des Touristikausschusses, Hans Christiansen (UBS) beteiligt waren. Laut einer Gesprächsnotiz von Manfred Mallon hatten damals alle drei die Anschaffung eines geleasten Dienstwagens befürwortet. Die Kosten für den Vertrag über vier Jahre beliefen sich auf etwa 15 800 Euro.
Entscheidend war die Gesamtsumme
Nach der intensiven Diskussion im Touristikausschuss im Mai äußerte sich zunächst keiner der drei Teilnehmer öffentlich. Am Freitag erklärt Manfred Mallon, die drei hätten die Ausgabe als laufende Betriebskosten betrachtet: „Wir wurden eines besseren belehrt.“ Wegen der Höhe der Gesamtsumme hätte der Touristikausschuss gefragt werden müssen.
Auch der Autotyp sorgte für Diskussionen
Auch die Art des Fahrzeuges spielte eine Rolle, so Boris Hepp: Die Anschaffung eines fensterlosen Kastenwagens hätte in der finanziell nicht rosig gestellten Gemeinde wohl weniger Diskussionen ausgelöst als die eines SUV.