Stadt Eckernförde hat zwei Elemente am Skatepark sperren lassen

Während der Neubau erst noch geplant ist, bleibt für die jungen Skater nur ein maroder Platz – so marode, dass es sogar gefährlich ist. Nun ist die Nutzung der „Pyramide“ und „Cube“ verboten. Beide Elemente haben so starke Beschädigungen an tragenden Teilen, dass sie der Verkehrssicherheit nicht mehr genügen, erklärte die Stadt gestern. Sie sind jetzt gesperrt und mit einem Bauzaun vom restlichen Parcours abgetrennt. Mit Besen Scherben und Müll weggefegt: Rückblick in die vergangene Woche. Eine Handvoll Jugendlicher versammelt sich an diesem hochsommerlichen Vormittag auf der Skateanlage. 20 bis 30 sind es nach ihren Angaben an normalen Tagen, die hier ihre Kunststückchen auf vier Rollen trainieren, sich treffen und Spaß haben. Doch mit dem Spaß ist es für die jungen Brett-Artisten immer schlechter bestellt. Dabei haben sie am Vortag extra zum Besen gegriffen, um Scherben und Müll von der Anlage zu fegen. Denn hier erscheinen manchmal auch ungebetene Besucher, die mit Skaten nichts am Hut haben. Die Rampen wurden zwischendurch mal repariert – die Nähte aber reißen häufig wieder auf. „Man stolpert, bleibt hängen, Schrauben fliegen raus“, beschreibt Noah (15) die ungewollten Hindernisse auf der betagten Anlage. Beim näheren Hinsehen offenbaren sich Löcher im Asphalt, morsche Rampen-Teile und wackelige Geländer. Wie die Stadt gestern erklärte, habe die Prüfung ergeben, dass die „Bank“ sowie die „Quaterpipe“ lediglich optische Beeinträchtigungen aufweisen, sie können somit wie die übrigen Beton-Stahlbau- und Asphaltbauelemente uneingeschränkt genutzt werden. 2004 war die Skateanlage von der Firma IOU-Ramps modernisiert worden. Damals war die Lebensdauer auf zehn Jahre veranschlagt worden. Doch diese Schätzung ist seit sechs Jahren überschritten. Für Sanierung war schon Geld verplant: Ursprünglich sollte der Skatepark im vergangenen Jahr für 170000 Euro saniert werden. Das Geld war bereits im Haushalt eingestellt. Doch mit dem gemeinsamen Beschluss von CDU, SSW und FDP, die Anlage auf die andere Seite des Schulwegs in das Naturgebiet der aufgegebenen Kleingartenkolonie zu verlegen, um dort eine neue Freizeit-, Sport und Begegnungsstätte zu schaffen, wurde diese Verabredung wieder aufgehoben. Seitdem dümpelt der alte Skatepark vor sich hin, wird kaum noch etwas an den maroden Rampen gemacht. Auf dem alten Skate-Gelände soll das Kino mit Verbrauchermarkt angesiedelt werden. Und nach wie vor ist es in der Stadt Konsens, dass der Baustart erst dann erfolgt, wenn der Skatepark verlegt ist. Nur wann genau das sein wird, ist noch unklar. Laut Bürgermeister Jörg Sibbel ist für Sommer 2021 der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan angestrebt. Danach soll die Umsetzung „zügig beginnen“. Zuvor sollen die jungen Skater in einem Workshop einbezogen werden, um ihre Wünsche zu erfahren. Derzeit läuft ein landschaftlicher Gestaltungswettbewerb für das Einpassen der Anlage in die grüne Umgebung am Noor. So werden voraussichtlich noch einmal eineinhalb bis zwei Jahre ins Land gehen, bis die neue Anlage steht. Bis dahin müssen die Skater mit dem betagten Platz leben. Es gebe noch ein paar Rampen, die funktionieren, sagen sie. Das sei besser als nichts. So träumen sie weiter von einem „geilen Betonpark“, der sich gut befahren lässt und mit Flutlicht vielleicht sogar die Tage verlängert. Katja Karrié, Mutter eines der Skater, betont, dass gerade in Eckernförde mehr für die Jugendlichen getan werden müsse. „In Skandinavien staunt man über tolle Skatebahnen, die es dort selbst in kleineren Orten gibt.“ Bürgermeister Sibbel hatte dann dafür gesorgt, dass sich städtische Mitarbeiter noch einmal die Skateanlage am Schulweg noch einmal ansagen. Darauhin erfolgte wegen die Sperrung der „Pyramide“ und „Cube“ aus Sicherheitsgründen. Maßnahmen darüber hinaus sind nach seinen Worten mit Blick auf die geplante neue Anlage auf der gegenüberliegenden Schulweg-Seite nicht vorgesehen. Streetworkerin Heike Peuster unterstreicht, dass die alte Skateanlage für die Jugendlichen weiterhin ein sehr wertvoller Treffpunkt sei. Sie empfiehlt, den Park für die nächsten zwei Jahre soweit wie möglich fit zu machen. „Da kann noch vieles repariert werden.“