Stadt Eckernförde plant Neubaugebiet mit Platz für bis zu 400 Haushalte

Was jetzt noch fruchtbarer Acker ist, soll in wenigen Jahren mit Mehrfamilien-, Einzel- und Reihenhäusern bebaut werden. Die Nachfrage in Eckernförde ist da. Die Stadt entwickele sich seit rund zehn Jahren sehr dynamisch, heißt es in der Beschlusslage der Verwaltung. Dies zeige sich auch in den teils deutlich gestiegenen Bodenrichtwerten. Im Neubaugebiet Schiefkoppel II übertrifft bereits jetzt die Nachfrage das Angebot um ein Vielfaches. Entlastung soll das neue Areal Domsland Süd bringen, für das der Bauausschuss jetzt einstimmig die Aufstellung eines Bebauungsplanes beschlossen hat. Ein Drittel Mehrfamilienhäuser geplant: Die bisher landwirtschaftlich genutzte, 20 Hektar große Fläche ist Anfang des Jahres von Goosefeld in das Eckernförder Stadtgebiet eingemeindet worden. Ziel ist es, hier 300 bis 400 Wohneinheiten unterzubringen. War bislang ein Anteil an Mehrfamilienhäusern von 25 Prozent vorgesehen, so beantragten die Grünen eine Erhöhung auf mindestens 33 Prozent, davon zwei Drittel Sozialwohnungen (1. und 2. Förderweg). Die anderen Fraktionen trugen diese Änderung mit. Ein Vorschlag der SPD, 50 Prozent Geschosswohnungsbau anzustreben, fand keine Mehrheit. Karte: Hier liegt das neue Baugebiet: Alternative Wohnformen mit integrieren: Weitere Vorgaben betreffen den Verzicht auf fossile Energieträger. Für die Wärmeversorgung sollen kalte Nahwärme oder dezentrale Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Zudem wird als Mindeststandard für sparsamen Umgang mit Energie das Effizienzhaus 55 benannt. Diese Aspekte sollen ebenso in einen vorgeschalteten städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb einfließen wie weitere Wünsche der Stadt. Dazu gehören auch alternative Wohnformen wie Tiny-Häuser, Mehrgenerationenhäuser und Baugemeinschaften, die berücksichtigt werden sollen. Schottergärten werden ausgeschlossen: Andere Ziele sind flächensparendes Bauen und die Prüfung von zentralen Parkmöglichkeiten sowie der Ausschluss von Schottergärten und Ferienwohnungen im Neubaugebiet. Darüber hinaus soll ein sozialer Treffpunkt in das neue Quartier integriert werden. Zweidrittel der Wohnfläche bleibt Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern vorbehalten. Die Dächer sollen so ausgerichtet werden, dass sie gut für Solaranlagen genutzt werden können. Die Stadt Eckernförde wird in den kommenden Jahren kräftig wachsen. Neben Domsland Süd mit seinen geplanten 300 bis 400 Wohneinheiten sind weitere Neubaugebiete in der Mache. So sollen im Bereich der Nooröffnung rund hundert neue Wohneinheiten entstehen, 25 Prozent davon gefördert. Weiterer Wohnraum ist in dem Neubaugebiet Schiefkoppel II geplant, das zwischen Schiefkoppel I und Domsland liegt. Die Resonanz war hier gewaltig, so dass der Erschließungsträger, die Landgesellschaft, bei 1000 potenziellen Häuslebauern einen Bewerbungsstopp einlegen musste. In der Schiefkoppel II ist Platz für 95 Doppel- und Einzelhaus-Grundstücke sowie 110 Mietwohnungen, davon mindestens 25 Prozent gefördert. Darüber hinaus wachsen demnächst an der Prinzenstraße auf dem ehemaligen Lohnert-Gelände 130 Wohnungen und ein Verbrauchermarkt heran. Hier sind vor allem Eigentumswohnungen, aber auch ein Teil geförderte Mietwohnungen vorgesehen. Wohnraum soll in Eckernförde nicht nur aufgrund der hohen Nachfrage und dem Trend zu Singlehaushalten geschaffen werden. Auch die Bundeswehr im Stützpunkt wird auf über 4000 Dienstposten anwachsen, was Wohnungsbedarf nach sich zieht. Erste Häuser voraussichtlich in drei Jahren: Erschließungsträger von Domsland Süd ist die LEG Entwicklung GmbH, die zur DSK-BIG gehört. Sie hat bereits das bestehende Wohngebiet Domsland verwirklicht. Laut Stadtplaner Kai Gieseler von der LEG ist zunächst ein Wettbewerb geplant, an dem vier Städtebau-Büros sowie Landschaftsplaner teilnehmen können. Im Herbst entscheidet ein Preisgericht über den Siegerentwurf, der dann weiter ausgearbeitet wird. Nach Angaben von Gieseler strebt der Entwicklungsträger an, Ende 2022/Anfang 2023 mit den Erdarbeiten für die Erschließung zu beginnen. Läuft alles wie erhofft, könnten Ende 2023/Anfang 2024 die ersten Häuser gebaut werden. Erschließung über die B203: Die verkehrliche Erschließung von Domsland Süd soll über die Bundesstraße B203 erfolgen. Auch eine Radweganbindung an die Innenstadt und das Schulzentrum ist gewünscht sowie eine Verknüpfung der Fußwegeverbindung mit dem Domsland. Oberflächenwasser soll soweit wie möglich auf den Grundstücken versickern können.