Als Moderatoren begleiten Nicola Harder (Büro Sprachsinn, Kiel) und Johannes Kahl (Rendsburg) das Verfahren. „Das Selbstverständnis von Bürgern hat sich gewandelt“, sagte Harder. Hieß es lange Zeit, Politik und Verwaltung, die machen das schon, so habe sich dies spätestens seit Stuttgart 21 geändert. „Bürger verstehen sich mehr und mehr als Experten in eigener Sache, wollen mitmachen und mitreden.“ Gleichzeitig, so Harder, seien die Möglichkeiten, sich zu informieren, über das Internet größer geworden.
Transparenz und bedarfsgerechte Planungen
Die Erfahrung zeigt, dass die Akzeptanz von (auch unpopulären) Entscheidungen steigt, wenn die Bürger zuvor daran beteiligt wurden. Schmerzliche Erfahrungen dazu hatte Eckernförde zuletzt mit dem Bürgerentscheid Gaehtjestraße machen müssen. Es gehe um mehr Transparenz, bedarfsgerechte Planungen und ein Konfliktmanagement bei verschiedenen Interessenlagen, sagte die Moderatorin. Eckernförde gehört dabei zu den ersten Städten in Schleswig-Holstein, die sich freiwillige Leitlinien für Bürgerbeteiligung geben wollen. Bislang haben erst Kiel und Flensburg solche Regeln aufgestellt.
Bürger-Veranstaltung am 28. November
Die Hauptlast für die Erarbeitung der Leitlinen liegt bei einer sogenannten trialogischen Arbeitsgruppe, die aus jeweils sechs Vertretern von Politik, Verwaltung und Bürgern besteht. Für die sechs Bürger-Plätze können sich Eckernförder noch bis 5. Oktober bewerben. 20 hatten sich bereits vor der Info-Veranstaltung gemeldet, sechs weitere kamen an diesem Abend hinzu. So muss es eine Auslosung geben. „Futter“ erhält die Arbeitsgruppe durch eine große Bürger-Veranstaltung am 28. November.