Leuchtturm Bülk bleibt länger gesperrt

Seit September laufen die Arbeiten am 25,60 Meter hohen, markanten Lulatsch am Ausgang der Kieler Bucht. Dieser ist seither für die Öffentlichkeit gesperrt. Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Ostsee (WSA) wurden bereits der Korrosionsschutz erneuert, Schäden im Beton und am unteren Sichtmauerwerk behoben und die asbesthaltige Fassadenverkleidung durch moderneres Material ersetzt. Auch der Blitzschutz am Leuchtturm ist gesichert. Die neuen grünen Ringelstreifen stehen von See kommend für die Fahrwassergrenze an Steuerbord. Wetter führte zu Verzögerungen in Strande: Allerdings werden die Arbeiten nicht, wie ursprünglich, erhofft bis Ende Januar abgeschlossen sein. So konnte zum Beispiel das sanierte Sichtmauerwerk wegen der Temperaturen nicht mehr in diesem Jahr verfugt werden, teilt die Behörde mit. Auch der Abschluss der Blitzschutzarbeiten im Eingangsbereich des Leuchtturmes steht noch aus. Denn die dafür erforderlichen Tiefbauarbeiten können erst beginnen, wenn das Gerüst abgebaut ist. Das soll nun ab dem 11. Januar 2021 passieren. Eine Woche später könnten dann die Tiefbauarbeiten beginnen. Plattform bekommt ein neues Geländer: Zusätzlich zu den ohnehin geplanten Maßnahmen muss allerdings auch noch das alte Geländer der Besucherplattform erneuert werden. Grund sind unerwartet „starke Korrosionsschäden im Inneren der Hohlprofile“, heißt es aus dem Wasser- und Schifffahrtsamt. Kleinere Verzögerungen bei den Bauarbeiten gab es außerdem durch das wechselhafte Wetter und die damit verbundene Koordination der verschiedenen Gewerke. So mussten die Korrosionsschutz- und die Beton-Instandsetzungsarbeiten sowie einige Montagearbeiten zeitlich umgeplant werden. Öffnung für Besucher zu Ostern? Dennoch seien die Arbeiten am Bülker Leuchtturm laut WSA gut vorangekommen. Statt Ende Januar rechnet die Behörde nun aber damit, dass die Arbeiten Ende März 2021 beendet werden können: „So dass der Leuchtturm zu Ostern für den Besuchsverkehr geöffnet werden könnte.“ Der veranschlagte Kostenrahmen von 650 000 Euro wird bislang eingehalten. Und eine Erhöhung der Eintrittspreise ist trotz der Investitionen nicht vorgesehen: Den Panoromablick von der Plattform in 22 Metern Höhe gibt es also auch künftig für zwei Euro pro Erwachsenem und einem Euro pro Kind. 98 Stufen im Inneren führen zur Plattform. Trotz der Bauarbeiten ist der Leuchtturm übrigens ununterbrochen in Betrieb. „ Lediglich die Radaranlage zur Fernüberwachung musste für mehrere Wochen außer Betrieb genommen werden, um die Korrosionsschutzarbeiten durchführen zu können“, erklärt das Wasser- und Schifffahrtsamtes Ostsee. Ältester Leuchtturm an der Kieler Förde: Der Leuchtturm Bülk ist mit 155 Jahren der älteste Leuchtturm an der Kieler Förde. Nach einem ersten Bauabschnitt ab 1862 unter dänischer Verwaltung folgte 1865 der Neubau unter preußischer Leitung. Die Turmhöhe wuchs bei einem Umbau des Laternengeschosses 1969/70 um zweieinhalb auf die aktuelle Höhe. Der Lichtpunkt liegt bei 29,5 Metern. 2011 erhielt der Leuchtturm Bülk eine Radarantenne. Der Leuchtturm bezeichnet als Orientierungsfeuer die Zufahrt in die Bucht und mit rotem Warnsektor die Untiefe Stollergrund. Die letzte Instandsetzung fand vor etwa 30 Jahren statt. Der Bülker Leuchtturm in Strande war damit der letzte im Bereich des WSA-Amtes Ostsee, der noch nicht saniert worden war.

Strande - Bülker Leuchtturm bleibt länger als geplant für Besucher gesperrt