Rund 90 Besucher schauten sich den schrägen Dreiakter in der „Alten Scheune“ auf Hof Radbruch an.
Heribert (Wolfgang Kaiser), Justin (Jürgen Detje) und Kevin (Bernhard Seifert) leben ganz locker und glücklich in ihrer Schwulen-WG – bis der angekündigte Besuch einer Erbtante für turbulente Verwicklungen im zwanglosen Alltag des Trios sorgt. Wirkt das Bühnenbild eher schlicht, fällt die Kostüm-Auswahl umso gewagter aus. Während Justin im Negligé durch die Wohnküche stelzt, trägt Kevin einen rosafarbenen Jumpsuit. „Schnuckelputz“ Heribert – im glitzernden T-Shirt – deckt den Frühstückstisch ganz „schnuckelig“ für die drei Herren.
Zweideutige Anspielungen und derbe Gags
„Was ist hier los?“, hakt die schneidige Vermieterin Krummnagel (Heike Jöhnk) skeptisch in der Männer-WG nach. Nun ja, wenig überraschend wimmelt es in dem Stück von zweideutigen Anspielungen und Wortspielen, derben Gags und Sprüchen unterhalb der Gürtellinie. Die Späße sind mitunter zotig, aber nicht verletzend.
Das Stück funktioniert, zumindest zeigt sich das lachende und applaudierende Publikum davon angetan.
Der Schwindel darf nicht auffliegen
Neben einem Paket mit Sexspielzeug, das Briefträgerin Uschi (Sabine Rahn) dem Trio ins Haus liefert, befindet sich auch ein Brief von Heriberts Erbtante Adele (Elisabeth Stein) in der Post. Sie kündigt kurzfristig ihren Besuch an – und schon bahnen sich Verwicklungen an, die für solche Komödien typisch sind. Denn Tante Adele finanziert das lockere WG-Leben.
Allerdings hat Heribert ihr nie verraten, dass er schwul ist. Er wollte sie im Glauben lassen, dass ihr Neffe ein herkömmliches Familienleben hat. Er befürchtet nun, dass sie den Geldhahn zudreht, wenn sein Schwindel auffliegt.
Von Jan Torben Budde