Tipp vom Nabu Eckernförde: Vögel konsequent bis Winterende füttern

Nach Erfahrung des Nabu profitieren bis zu 15 Vogelarten von der Winterfütterung. Und es sind diejenigen, die bisher noch nicht vom Aussterben bedroht sind. Gleichwohl haben es auch Amsel, Spatz, Meise und Co., die man in Gärten, Parks und in der freien Natur häufig sieht, bei geschlossener Schneedecke und eisigen Temperaturen schwer. Sie entdecken das Angebot, das ihnen der Mensch im Winter mit geschützten Futterplätzen, kleinen Futtersilos, Meisenknödeln und Vogelhäuschen macht, sofort. An der Snackbar lassen sich Vögel dann in Ruhe mit dem Fernglas und sogar aus nächster Nähe beobachten. Jürgen Peter Schmidt ist deshalb ein Befürworter der Winterfütterung. "Das schärft das Bewusstsein für die Natur und die Artenvielfalt", sagt er. "Doch dabei sind wichtige Fakten zu beachten. Sonst schadet die gut gemeinte Tat den Vögeln." Körnerfresser unter den Gartenvögeln lieben das Futtersilo: So müssen Futtergeber zwischen Boden- und Körnerfressern unterscheiden lernen. Zu ersteren gehören zum Beispiel Amsel, Rotkehlchen, Goldammer, Zaunkönig, Stieglitz, Buchfink und andere Finkenarten. Sie suchen zwar auch Vogelhäuschen auf. Aber Futtersilos locken sie eher nicht an. Schmidt: "Amseln sind auch zu groß, um sich dort zu halten." Lesen Sie auch: Erste Lämmer auf den Gosseewiesen Die Bodenfresser liebten dagegen "Weichfutter, das aus Haferflocken, geschroteten Nüssen - gern mit ein wenig Pflanzenöl gemischt - sowie Rosinen, Äpfeln, Banane bestehen kann". Die nahrhafte Mischung streut man an geschützte Stellen, zum Beispiel an einen Busch. Natürlich muss davor auch Landeplatz gegeben sein. "Auf freier Fläche würden ausgehungerte Singvögel leicht zur Beute für den Sperber, der auch auf Futtersuche ist", setzt er hinzu. Nabu Eckernförde mahnt zur Hygiene am Futterplatz: Körnerfresser sind zum Beispiel alle Meisenarten, Dompfaff (Gimpel), Kleiber, Zeisige - und auch der Bodenfresser Buchfink. Er sammelt Körner, die aus dem Silo herab fallen, unten auf. Er ist wie Sperlinge ein Allesfresser. An Vogelhäuschen sieht man daher auch die Körnerliebhaber, die nicht ans Silo gehen. "Oberstes Gebot ist die Hygiene", hebt Schmidt hervor. "Futterstellen verkoten schnell. Deshalb muss man Vogelhäuschen oder Schalen täglich reinigen oder Futterplätze wechseln. Die Silos sind optimal, da der Kot herabfällt. Aber auch hier muss man ein Auge auf den Boden haben. Mit den Exkrementen werden Krankheiten wie Salmonellose und Paratyphus übertragen. Daran verenden die Tiere." Lesen Sie auch: Eisige Zeiten für Vögel - Füttern hilft Gemischtes Körnerfutter kann man ebenso wie Meisenknödel im Futterhandel, Baumärkten mit Corona-Abholservice, vielen Supermärkten und Drogeriemärkten kaufen. Frank Metasch, zweiter Vorsitzender des Nabu Eckernförde, macht "super Erfahrungen mit ungeschälten Sonnenblumenkernen". "Alle zwei Tage fülle ich das Silo mit 300 Gramm auf. Halbierte Äpfel legt ich auch im Garten an geschützter Stelle aus." Wintervögel gewöhnen sich an Futterplätze im Garten sofort: Metasch und Schmidt legen allen, die mit der Vogelfütterung begonnen haben, ans Herz, sie bis zum Ende des Winters fortzusetzen. Die Tiere gewöhnten sich schnell an die Snackbars. Metasch: "Solange sie nur wenig Nahrung in freier Wildbahn finden, suchen sie die Stellen immer wieder ab." Erstaunt beobachtet der Hobbyornithologe nach eigenen Worten, der auch auf dem Lindhof in der Gemeinde Noer imkert, aktuell "riesige Trupps von Wacholderdrosseln". Viele der Vögel brüten weiter nördlich, zum Beispiel auf den Fjells Skandinaviens. "Ist es dort im Winter sehr kalt, fliegen sie von Schweden vermehrt zu uns. Ein kleinerer Teil der Wacholderdrosseln ist aber auch uns im Sommer", erläutert er. Lesen Sie auch: Imkerei in Lindhöft ist Bienenparadies Mit Futterplätzen kann der Menschen die Vogelart wie auch anderen Zugvögeln nicht helfen. Sie ernähren sich im Winter von Beeren der Sträucher. "Daher ist es wichtig, dass wir entsprechende Gehölze pflanzen. Ein Beispiel: Wenn man Ligusterhecken nicht vor oder nach der Blüte schneidet, können sich die Früchte bilden. Sie sind ein gutes Winterfutter", so Metasch. Sein Kollege Schmidt hat noch einen Rat: "Bitte füttern Sie Enten, Kormorane und andere Wasservögel nicht. Sie finden genügend Nahrung im Meer. Wenn man Brotreste aufs Eis wirft, zieht das Wasservögel trotzdem in Scharen an. Dann verkotet die Eisfläche, die Tiere werden krank. Offene Wasserstellen sind viel sinnvoller."