Touristik Schwedeneck erwirtschaftet ein sattes Corona-Plus statt Defizit

Noch liegen die endgültigen Zahlen für das Wirtschaftsjahr 2020 nicht vor. Doch Touristikchef Manfred Mallon machte im Touristikausschuss schon deutlich, wohin die Tendenz geht. Statt Defizit ein sattes Plus von deutlich über 100.000 Euro: Eingeplant war ein Defizit von gut 170.000 Euro für den Eigenbetrieb. Stattdessen zeichnet sich nun ein Plus von über 100.000 Euro ab: „Eher Richtung 150.000 Euro“, erklärte er. „Sehr erfreulich“, fand SPD-Fraktionschef Gustav Otto Jonas (SPD). Dazu hätten sicher auch Corona und das gute Wetter beigetragen. Um den direkt an der Steilküste gelegenen Campingplatz in Surendorf mit Blick aufs Meer auch dauerhaft solider aufzustellen, hatte Schwedeneck sich Ende letzten Jahres von einem Experten beraten lassen. Schwedeneck plant weitere Investitionen in die Infrastruktur: Manches hatte Touristikchef Manfred Mallon aber auch schon vorher angeschoben. So habe es viel Lob für die bereits erneuerten Duschanlagen gegeben. 2021 sollen nun die etwa 20 Jahre alten Waschmaschinen und Trockner ersetzt werden. Durch eine Erhöhung der Pachtpreise für Dauercamper rechnet er 2021 mit einem Einnahme-Plus von etwa 50.000 Euro. Der Platz bietet aktuell 301 Dauerplätze und 51 Touristikplätze für Urlauber. Zahl der Dauerplätze in Surendorf soll etwas sinken: „Wir sind dabei, die Dauerplätze zur reduzieren“, erläuterte der Touristikchef. Man werde aber nicht ganz der Empfehlung des Experten folgen, der geraten hatten, nach und nach die Hälfte der Plätze für die mehr Geld bringenden Urlauber zu reservieren. „Es werden eher 40 bis 50 Urlauberplätze mehr.“ Denn in Jahren mit schlechterem Wetter habe man durch die Dauercamper eine verlässliche Einnahmequelle, betonte Manfred Mallon. Das Corona-Jahr 2020 bescherte der Touristik Schwedeneck auch deutlich mehr Arbeit. Bis Ende nächsten Jahres ist deshalb erst mal eine Stelle mehr eingeplant. Wintercamping wohl eher kein Thema: Das früher diskutierte Thema Wintercamping hat aktuell „keine Priorität“, erklärte Bürgermeister Sönke Paulsen (CDU). Grund sind auch Einschränkungen aus Naturschutzgründen. UBS-Fraktionschef Michael Kreuzer, der selbst Geschäftsführer des Campingplatzes Grönwohld ist, erklärte, es gebe ohnehin nur einen Platz in Schleswig-Holstein, der Wintercamping anbiete: Doch das Angebot zahle sich dort nicht aus. Kurstrand in Dänisch Nienhof: Wie geht es weiter? Auch der Zugang zum Kurstrand in Dänisch Nienhof beschäftigt die Gemeinde. Dieser ist nur über eine steile Treppe erreichbar – zum Beispiel für die Nutzer der Mutter-Kind-Klinik im Ort oder Rollifahrer. Planer stellten im September die Idee eines Liftes und einer neuen Treppe vor. Das Konzept sieht auch eine behindertengerechte Toilette, einen neuen Stützpunkt für die DLRG und einen Kiosk vor. Der Haken: Die Kosten dafür liegen bei etwa 1,1 Millionen Euro. Zwar kann Schwedeneck mit erheblichen Fördergeldern rechnen. Die Gemeinde müsste aber immer noch etwa 350.000 Euro selbst wuppen. Strandabgang soll Gemeinde möglichst wenig kosten: „Wir müssen und wollen bei dem Projekt sparen“, betonte daher nun Gundula Staack (CDU), Vorsitzende des Touristik-Ausschusses: „Der gemeindliche Anteil sollte so gering wie möglich gehalten werden, wenn wir es machen.“ Vielleicht könne man baulich etwas ändern am Konzept: „Wir wollen uns vor Ort treffen, wenn die Lage es wieder erlaubt.“ Lesen Sie auch: Weitere Nachrichten aus der Region Grundsätzlich ist die Entscheidung über dieses Projekt ohnehin noch offen. Neben einer kleineren Lösung wäre auch denkbar, Dänisch Nienhof nicht mehr als abgabepflichtigen Kurstrand einzustufen.