Unterricht unter Corona-Regeln: Schulen überrascht von Daniel Günther

Andrea Eick, Schulleiterin der Claus-Rixen-Grundschule in Altenholz, hatte sich mit ihrem Team auf Wechselunterricht eingestellt. Am Donnerstagvormittag fehlen ihr aber noch Informationen, mit welchen Bestimmungen es nun konkret weitergehen soll. Etwa 360 Schüler besuchen die Claus-Rixen-Grundschule in Altenholz mit Standorten in Klausdorf und Stift. Corona in Altenholz: Sehr gut besuchte Notbetreuung: Aktuell gibt es Distanzunterricht sowie eine „sehr gut besuchte Notbetreuung“ für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen. Kinder mit besonderen Bedürfnissen werden zudem immer mal zu einem persönlichen Austausch am Schulfenster eingeladen, um den Kontakt zu halten. Viele der Erst- bis Viertklässler kommen nach Einschätzung von Andrea Eick mit dem aktuell kompletten Distanzunterricht zurecht. Aber: „Es hängt von der Unterstützung zu Hause ab.“ Dass Grundschulen ab dem 22. Februar wieder den Regelbetrieb aufnehmen sollen, sieht die Schulleiterin ambivalent. „Für die Kinder ist der Präsenzunterricht gut“, betont Andrea Eick. Aber sie sorge sich um ihre Lehrer. Dänischenhagen: Sorge wegen der Corona-Mutationen: Auch Schulleiterin Gesa Meißner von der Grundschule Dänischenhagen hatte sich auf Wechselunterricht eingestellt und dafür bereits alles vorbereitet. Nun ist sie von der Ankündigung, dass am 22. Februar an Grundschulen wieder der Regelbetrieb starten soll, überrascht. Sie nennt das angesichts der pandemischen Lage mit ansteckenderen Mutationen auch „nicht angemessen. So kann ich meiner Fürsorgepflicht gegenüber den Lehrkräften nicht nachkommen“. Sie hätte Wechselunterricht für die 170 Schüler besser gefunden, auch wenn der aufwändig ist. Dafür habe man zum Beispiel auch schon Gruppen eingerichtet, weil Bildungsministerin Karin Prien das Modell angekündigt hatte. Unterricht in Strande: "Freude ist riesengroß": Cornelia Theel, Schulleiterin in Strande, hatte sich am Stufenplan orientiert, den Ministerpräsident Daniel Günther Ende Januar vorgestellt hatte und der sich an Inzidenzzahlen ausrichtet: „Demnach hätte schon nächste Woche der Präsenzunterricht im Wechselmodell angefangen.“ Corona-Regeln: So geht es in Schleswig-Holstein ab dem 15.2. weiter Erneut Corona-Fälle in der Imland-Klinik in Eckernförde Aktuelle Zahlen und Grafiken: So entwickelt sich das Coronavirus Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Nun verschiebt sich der Schulstart in Strande auf den 22. Februar: Dann dürfen alle 73 Grundschüler wieder im Klassenzimmer lernen. „Wir haben eine Woche mehr Zeit, das ist okay“, sagt Cornelia Theel. Zwar sei der Start etwas abrupter als der „sanftere“ mit halbierten Klassen: „Aber die Inzidenz ist so niedrig, da mache ich mir keine Sorgen.“ Im Gegenteil: „Die Freude, dass die Kinder wieder kommen, ist riesengroß!“ Unterricht in Surendorf: Planungssicherheit "für die Seele": Jessica Knop, Schulleiterin der Grundschule Surendorf, hatte sich zwar auch auf Wechselunterricht eingestellt. Aber der spätere Start am 22. Februar biete „einen Puffer zum Planen“. Sie ist gespannt auf die konkrete Ausgestaltung der Verordnung zu den Schulen. „Ich bin hoffnungsvoll, die Hauptstruktur ist klar“, sagt die Schulleiterin. Das biete Schulen, Eltern und Kindern Planungssicherheit: Ihre Tochter freue sich schon auf den Schulstart. Gerade für Kinder unter zehn, elf Jahren sei das auch „Planungssicherheit für die Seele. Die brauchen ihre soziale Gruppe“. Die Grundschule Surendorf verfügt über ein üppiges Raumangebot, anders als zum Beispiel in Dänischenhagen oder Strande. „So kann ich Gruppen bei Bedarf auch kleiner machen“, sagt Jessica Knop. Gemeinschaftsschule Altenholz bietet kleines Präsenzangebot: An der Gemeinschaftsschule Altenholz bleibt es nach den angekündigten Regelungen weiterhin beim Distanzlernen, außer für die Abschlussschüler, die seit dem 11. Januar Präsenzunterricht erhalten. Zudem gibt es die Notbetreuung für Fünft- und Sechstklässler mit Eltern in systemrelevanten Berufen. Weil sich aber gezeigt habe, dass manche Schüler eine besondere Unterstützung benötigten, habe die Schule vor Kurzem ein „unterstütztes Distanzlernen“ eingeführt, erklärt der kommissarische Schulleiter Wulf Engelhardt. An zwei Tagen in der Woche lernen Schüler dabei je zwei Stunden lang in der Schule, mit Unterstützung eines Lehrers. Unterricht in Schleswig-Holstein: Für die meisten bleibt es beim Distanzlernen: „Ich sprach gestern mit einer Schülerin über das neue Angebot: Sie ist heilfroh darüber“, sagt Wulf Engelhardt. Die Gemeinschaftsschule Altenholz habe das Angebot „aus Verantwortungsbewusstsein“ geschaffen. Die meisten der knapp 360 Schüler werden gemäß den Lockdown-Regeln nun auch weiterhin nur online betreut.