Video-Shopping in Gettorf: So buhlt die Balloon-Boutique um Kunden

Kleiderständer und Regale sind gefüllt mit Pullovern, Blusen, Jacken und Hosen: „Bequeme Sachen fürs Homeoffice liegen im Trend“, sagt Ingrid Kamrath-Pedersen. Wintermode ist noch immer angesagt. Zwar tummeln sich wegen der Corona-Bestimmungen momentan keine Kunden in ihrem Damenbekleidungsgeschäft, das seit 30 Jahren besteht. Betrieb herrscht in der Boutique aber dennoch: Von montags bis freitags ist meist die Inhaberin selbst oder eine Mitarbeiterin dort. „Viele Leute gehen hier spazieren und klopfen bei mir ans Schaufenster, um Ware abzuholen“, berichtet die Balloon-Chefin. Mit digitalem Shopping hatte Ingrid Kamrath-Pedersen früher wenig am Hut. „Das Geschäft lief auch so immer gut, es liegt ja ganz zentral in der Nähe des Wochenmarktes, außerdem haben wir viele treue Stammkunden“, sagt die Gettorferin, „über die Frequenz kann ich nicht klagen.“ Balloon-Boutique Gettorf: Onlineshop sorgt für Umsatz: Dann kam der erste Lockdown im vergangenen Frühjahr. Deshalb eröffnete die gelernte Bürokauffrau nach wenigen Tagen auf ihrer Internetseite einen Onlineshop. „Dabei haben mir mein Sohn und meine Tochter geholfen“, sagt Ingrid Kamrath-Pedersen zurück. Die Kundinnen wählen die Kleidung per Mauklick aus. „Entweder bringe ich ihnen die Ware in Gettorf und Umgebung nach Hause oder sie holen alles ab“, so die Geschäftsinhaberin. Die Idee habe sich ausgezahlt. Einbußen gab es in der Corona-Krise aber trotzdem. Balloon-Boutique Gettorf bietet zusätzlich Video-Shopping an: Nach dem Lockdown kam das Geschäft wieder in Fahrt. Ingrid Kamrath-Pedersen: „Im Sommer haben wir von den ganzen Urlaubern profitiert, das war echt spürbar.“ Lesen Sie auch: So voll sind unsere Kitas Als jedoch Mitte Dezember der zweite Lockdown folgte, kam gleich eine neue Idee ins Spiel. Jetzt bietet die Boutique-Inhaberin zusätzlich Video-Shopping an. Das funktioniert so: Zunächst wählt die Kundin auf der Balloon-Internetseite die Ware aus. Dann vereinbart Kamrath-Pedersen mit ihr einen Shopping-Termin. Dafür sucht sie die passende Kleidung heraus. Zur ausgemachten Zeit präsentiert die Boutique-Betreiberin dann ihrer Kundin per Video-Telefonie Bluse, Hose, Jacke & Co. Nach ihren Worten nutzen das Angebot oft Frauen, die berufstätig sind. Lesen Sie auch: Hier ist die Hälfte der Eltern systemrelevant Für das digitale Einkaufserlebnis im Geschäft steckt Ingrid Kamrath-Pedersen ihr Smartphone auf ein Stativ. Denn mit dem Handy bei laufender Video-Übertragung durch den Laden zu spazieren, habe sich als geradezu Schwindel erregend und daher wenig praxistauglich erwiesen – das mindere das Shoppingvergnügen. Balloon-Boutique Gettorf hat auch neue Idee: „Außerdem muss ich beide Hände freihaben, um die Kleidung zu zeigen“, erklärt die Inhaberin. Etwa eine halbe Stunde dauere ein Video-Einkauf. Ganz nebenbei bleibt noch genug Zeit für einen Plausch. „Der persönliche Kontakt mit den Kunden fehlt natürlich schon“, sagt die Gettorferin. Lesen Sie auch: So hat Corona unser Leben verändert Zusätzlich schwebt Ingrid Kamrath-Pedersen noch eine neue Idee vor: In Anlehnung an Video-Konferenzen per Zoom oder Skype, die seit der Corona-Krise bekannterweise stark angesagt sind, plant sie digitale Shopping-Treffen. „Das bietet sich für eine ganze Mädelsrunde an“, schlägt die Ladenbetreiberin vor. An ihrem Digital-Angebot möchte Ingrid Kamrath-Pedersen auch noch festhalten, wenn ihr Modegeschäft nach dem Lockdown wieder geöffnet ist.