Peter Thietje ist leidenschaftlicher Angler. Der Holzdorfer, der in Eckernförde eine Kampfkunstschule betreibt, wirft in seiner Freizeit gerne die Angelrute aus. Erst kürzlich zappelten bei einer Bootstour mit Freunden innerhalb weniger Stunden 20 bis 25 Makrelen am Haken. 30 Jahre lang sei der Schwarmfisch hier ein seltener Fang gewesen, erzählt Thietje. Dabei hatte ihm ein älterer Angler berichtet, dass es noch in den 1950er-Jahren Makrelen „ohne Ende“ gegeben habe.
Angler freuen sich über wachsenden Fang
Derzeit freuen sich die Angler wieder über wachsende Fänge. „Mein Eindruck ist, dass die Anzahl steigt“, sagt Thietje. Er räuchert den beliebten Speisefisch vor dem Verzehr. „Man kann ihn aber auch grillen“, so der Holzdorfer. Sein Tipp für den Makrelenfang: vom Boot aus fischen, aber nicht zu tief, denn die Makrele bewege sich oft relativ nah unter der Oberfläche. Und ein spezielles Makrelenvorfach verwenden.
Reinhard Luttmann, Referent für Meeressport im Anglerverband Schleswig-Holstein, bestätigt, dass sich die Makrele in den vergangenen Jahren wieder vermehrt habe. Einen genauen Grund dafür konnte er nicht nennen. Im Wasser spielten viele Faktoren wie Temperatur, Strömung und Nahrungsangebot eine Rolle. Er vermutet, dass sich die Bestände wieder erholten, nachdem die Makrele viele Jahre nicht mehr kommerziell gefischt worden sei.
Saisonale Schwankungen
Über das Jahr gibt es auch saisonale Schwankungen, klärt Adrienne Günther auf, Meeresbiologin im Eckernförder Ostsee-Info-Center. Die Makrele überwintere in anderen Regionen mit größeren Meerestiefen. „Im Juni oder Juli taucht die östliche Makrele dann zum Laichen in flacheren Gewässern auf.“ Nach dem Ablaichen müsse sich der Schwarmfisch wieder neue Kraft anfuttern. Kleinkrebse, kleine Heringe und Sandaale sind seine Nahrung.
Wer derzeit die Unterwasser-Webcam des OIC anklickt, kann erkennen, dass im Bereich der Außenmole viele kleine Heringe schwimmen. Dazu gesellen sich auch Klippenbarsche, die die Spundwand als eine Felswand ansehen, und ab und zu ein Dorsch. Als Besonderheit sind kleine Flussbarsche zu sehen, die durch ihre Querstreifen auffallen. Sie würden, so erklärt Adrienne Günther, aus dem Noor bei ausströmendem Wasser in die Ostsee gespült.