Weihnachtsruhe bei der Marine in Eckernförde: Keine Schiffe sind in See.

Der Blick zum Marinehafen bestätigt: Die drei Flottendienstboote liegen sicher vertäut an der Ostmole. Der Tender „Main“ hat in Eckernförde ebenso festgemacht wie das Wehrforschungsschiff „Planet“ der Wehrtechnischen Dienststelle 71. Von den sechs U-Booten des 1. U-Boot-Geschwaders ist ebenfalls keines unterwegs. „Alle Einheiten liegen im Stützpunkt, in der Werft oder im Arsenal“, erklärt Marinesprecher Tim Gabrys. „Die meisten Soldaten befinden sich im wohlverdienten Weihnachtsurlaub bei ihren Familien.“ Nur wenige Soldaten schieben Wache: Zwar wird der Marinestützpunkt von einem gewerblichen Sicherheitsdienst bewacht, doch müssen auch einige Soldaten über die Festtage Wache schieben. Offiziere vom Wachdienst sind präsent, um einen Blick auf die Liegenschaft zu werfen. Auf den Schiffen und Booten überprüfen Wachsoldaten regelmäßig die Räume und Aggregate. Die Wartungsarbeiten habe man dagegen versucht, vor Weihnachten abzuschließen, so der Sprecher. Dennoch sei Personal vor Ort, um sofort eingreifen zu können, „wenn etwas ist“. Wachsame Augen für Unvorhergesehenes: Das musste die Marine schmerzlich vor einem Jahr erfahren, als Mitte Dezember im Kranzfelder Hafen die Landanschlusszentrale in Brand geriet. Damals entstand ein Millionen-Schaden, die Folgen wirkten noch lange nach. Umso wichtiger ist es, wachsame Augen vor Ort zu haben, wenn ein unvorhergesehenes Feuer oder ein Wassereinbruch geschieht. Auf eine Weihnachtsfeier im Stützpunkt müssen die wachhabenden Soldaten in diesem Jahr aufgrund von Corona verzichten. Dennoch wird an sie gedacht. Weihnachtspakete für Diensthabende: Laut Gabrys erhalten alle Soldaten, die im Dienst sind, ein kleines weihnachtliches Überraschungspaket. Die Wachzeiten werden zudem so eingeteilt, dass jeder einmal über die Festtage nach Hause kann, um einen Teil von Weihnachten bei der Familie zu verbringen. Es gilt die Devise, das Personal so gering wie möglich zu halten, ohne dass die Sicherheit gefährdet ist. Auch Gabrys selbst kann sich an Weihnachten in der Wache erinnern. „Für uns gab’s zum Glück noch ein gemeinsames Essen unterm Baum.“ Wenige Corona-Fälle in der Marine: Für die Soldaten zu Hause gelten die gleichen Corona-Regeln über die Festtage wie für alle Bürger. Im Einsatz oder Manöver sind die Sicherheitsvorkehrungen hoch. Vor dem Ablegen eines Schiffes werden alle Besatzungsmitglieder getestet. Erst wenn sämtliche Befunde negativ ausfallen, dürfen die Leinen losgeworfen werden. Vergleichsweise niedrig sind die Corona-Zahlen bei der Marine. Laut Gabrys gab es in der vergangenen Woche vom 16. bis 21. Dezember sieben bestätigte Fälle in der gesamten Einsatzflottille I, in Quarantäne befanden sich 37 Soldaten.