Wirtschaft und Gäste profitieren vom Null-Euro-Schein für Gettorf und Co.

Stefan Borgmann, Chef der Touristik- und Marketing GmbH (ETMG) in Eckernförde, hatte es in die Hand genommen, dass die Gelddrucker die Maschinen binnen weniger Wochen zweimal für die Lokale Tourismusorganisation Eckernförder Bucht (LTO) anwarfen. Das Ergebnis lässt sich sehen: Die Souvenir-Note ist alles andere als ein billiger Fake. Der violette Schein glänzt mit Hologramm und Sicherheitsstreifen – ganz wie alle Euroscheine mit Geldwert. Die drei Motive auf der Vorderseite erheben sich über die schöne Luftaufnahme von der Eckernförder Bucht. Möwen segeln durchs Bild. Null-Euro-Schein ist seit Mai schon für Eckernförde auf dem Markt: Gettorfs Bürgermeister Hans-Ulrich Frank (CDU) und Standortmanagerin Ulrike Münzberg-Niemann hatten bei der ETMG offene Türen eingerannt, als sie bei Borgmann nachfragten. Dass der kürzlich für Eckernförde hergestellt Schein auch in einer Gettorf-Variante zu haben sei, hofften sie. Für Eckernförde hatte Borgmann im Mai 5000 Null-Euro-Scheine drucken lassen. Deren Erlös kam den von der Corona-Krise geschüttelten Kaufleuten in Form von Marketing-Aktionen zugute. Fünf Euro kostete ein Scheinchen zu Beginn. 3000 sind inzwischen verkauft. „Und die Nachfrage ist noch da“, bestätigt der Touristiker. „Aus dem In- wie aus dem Ausland.“ Die Gelddruckerei, die auch echtes Geld herstellt, ließ sich einige der schönen Motive aus der Region kommen und legte prompt los, als Borgmann weitere 5000 Null-Euro-Noten für die Eckernförder Bucht in Auftrag gab. Gettorf ist stolz auf die Souvenir-Banknote für die Eckernförder Bucht: „Wir sind stolz, dass wir jetzt unser eigenes Geld haben. Das hilft unserer lokalen Wirtschaft, macht uns selbst Spaß und wird eine schöne Erinnerung für Besucher in Gettorf und Umgebung sein“, fasst Frank zusammen. Münzberg-Niemann hatte im Vorfeld bereits Gettorfer Firmen angeschrieben, ob sie einen Teil der Scheine abnehmen und dann selbst an Kunden verkaufen möchten. Sofort dabei waren der Tierpark und die Bücherstube Iwersen. Auch die Firma Johann Wiese und Sohn, die auf Pumpen- und Rohrleitungsbau spezialisiert ist, sagte zu. Im Tierpark genauso wie in der Buchhandlung sind die hübschen lila Scheine jetzt zu haben. Wiese reserviert seinen Anteil zunächst für interne Zwecke. Frank: „Einige weitere Betriebe überlegen noch. Die Gemeinde hat selbst genügend eingekauft, dass wir weitere abgeben können.“ Ein großer Teil verbleibt vorerst bei der ETMG, die die Bucht-Scheine jetzt ebenso wie die Eckernförde-Noten verkauft. Null-Euro-Noten kosten jetzt drei Euro pro Stück: Borgmann: „Das Gute ist, dass jetzt alle Null-Euro-Scheine nur noch drei Euro kosten. Die Auflage ist inzwischen durch einen Zuschuss unterstützt worden, so dass wir den Preis senken konnten.“ Wie hilft das Souvenir-Geld den Betrieben? „Wir erwerben die Scheine zum Produktionspreis von rund einem Euro pro Stück bei der ETMG und dürfen den Rest des Verkaufspreises behalten“, erläutert Tierpark-Chef Jörg Bumann. „So werden aus Null Euro um Handumdrehen zwei.“ Warum gibt es dann bisher nur Abnehmer in Gettorf? Immerhin prangt auch der Leuchtturm Bülk im Vordergrund. Dass man damit für die gesamte Region charmant werben kann, ist bei vielen offenbar noch nicht angekommen. Mehr Firmen und Gemeinden können Null-Euro-Scheine ordern: "Wir sind offen für alle Anfragen von Altenhof bis Strande, von Ascheffel bis Schwedeneck und Dänischenhagen“, bekräftigen Standortmanagerin und ETMG-Chef. „Und wenn die Auflage weg ist, lassen wir nachdrucken.“ Auch das weiß mancher nicht: Die insgesamt 300 Motive, die es inzwischen in Europa gibt, sind begehrte Sammelobjekte, die an Wert nur gewinnen können. Selbst aus den USA bekommt Borgmann Anfragen. Verkauf der Null-Euro-Scheine: Tierpark Gettorf, Süderstraße 33; Bücherstube Iwersen in Gettorf, Herrenstraße3; Tourist-Info Eckerförde, Container an der Willers-Jessen-Schule, Kieler Straße 57 Mehr Nachrichten aus der Region Eckernförde lesen Sie hier.