Auswirkungen des Busstreiks in Neumünster nicht dramatisch

SWN-Sprecher Niklas Grewe bestätigte, dass die Busse im Depot stehen geblieben sind. In der Verwaltung des Busbetriebshofes an der Rendsburger Straße werde aber ganz normal gearbeitet. Etwa 50 der 80 Busfahrer hätten eigentlich Dienst gehabt, hätten sich aber am Morgen nur getroffen und seien nicht in ihre Fahrzeuge gestiegen. Streik in Neumünster soll bis Donnerstag dauern: Einen Ersatzverkehr stellen die Stadtwerke nicht, und das wird laut Niklas Grewe auch am Mittwoch und Donnerstag so bleiben. Für diese Tage hat die Gewerkschaft Verdi ebenfalls zum Streik aufgeufen. Auf den Straßen von Neumünster ist gefühlt kein Unterschied festzustellen - es sind nicht mehr Autos oder Radfahrer unterwegs als sonst. Auf dem Wochenmarkt herrschte annähernd Normalbetrieb. Am Zob fahren nur die Busse von anderen Firmen wie die Verkehrsbetriebe Kreis Plön oder der Flughafenbus der Autokraft. "Heute Streik" steht auf einigen Schildern, die von den SWN an die Pfeiler gehängt wurden. Nur einige Menschen ohne Deutsch-Kenntnisse warten dort vergeblich auf einen Bus, weil sie von dem Ausstand nichts mitbekommen haben und "Heute Streik" nicht lesen können. Schulleiter: "Wir haben nichts von dem Streik bemerkt": Aus den Schulen werden keine nennenswerten Ausfälle gemeldet, weil Schüler nicht erschienen wären. "Der eine oder andere Schüler mag zu spät gekommen sein, aber wir haben nichts von dem Streik bemerkt", sagte Norbert Freund, Leiter der Gemeinschaftsschule Faldera. Viele Schulbusse werden von privaten Unternehmen gestellt, und die fahren ganz regulär. Hohes Telefon-Aufkommen im Schul-Sekretariat: An der Immanuel-Kant-Schule war das ähnlich, aber Schulleiterin Elke Jönsson hat festgestellt: "Wir haben heute ein hohes Telefon-Aufkommen im Sekretariat. Schüler rufen zu Hause an, um ihre Heimfahrt zu organisieren." Ärgerlich ist für sie allerdings, dass eine musikalische Veranstaltung am Mittwoch gefährdet ist: "Wir hatten die Grundschulen eingeladen, aber zwei haben bereits abgesagt, weil sie ohne Linienbusse nicht kommen können." Normalbetrieb im Einkaufszentrum: Im Einkaufszentrum Holsten-Galerie ist ebenfalls nichts vom Streik zu spüren. "Wir haben keinen überdurchschnittlich hohen Anteil von Kunden, die mit dem ÖPNV kommen. Darum fällt wahrscheinlich nicht ins Gewicht, dass die Linienbusse nicht fahren", sagte Mailin Huljus, Centermanagerin der Galerie, die direkt an den Zob angrenzt. Streik nur in Neumünster: Anders als beim Streik am 14. Januar wird diesmal nicht in Kiel, Flensburg und Lübeck gestreikt, sondern nur in Neumünster. Mit dem Warnstreik will Verdi Druck auf die Arbeitgeber machen. Die Gewerkschaft begründete ihr Vorgehen mit schleppend verlaufenden Tarifverhandlungen. Verdi Nord fordert in den laufenden Tarifverhandlungen eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,06 Euro pro Stunde ab dem 1. Januar 2020 – das entspricht 349 Euro pro Monat. Mehr aus Neumünster lesen Sie hier.

Busstreik - Auswirkungen nicht dramatisch