In Folge des Prostituiertenschutzgesetzes hat Schleswig-Holstein neben der Anmeldestelle für Prostituierte im Landesamt für Soziale Dienste in Neumünster hier auch zentral die Fachberatung angesiedelt. "Die Prostituierte, die ihr Metier selbstständig ausübt, ist die Ausnahme", war auch Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack klar. Nicht umsonst macht das Team von Cara, zu dem drei Sozialpädagoginnen und eine Juristin gehören, ein niedrig schwelliges Informationsangebot und kann seine Klientel auch auf Thailändisch, Englisch, Spanisch, Polnisch, Rumänisch und Bulgarisch ansprechen.
Es geht um existenzielle Fragen
„Die Kontaktaufnahme gelingt meist über das Landesamt, aber die Frauen kommen auch schon direkt zu uns“, schildert Rabe. Denn hier gibt es Hilfe bei existenziellen Fragen wie: Welches Finanzamt ist für mich zuständig? Wie sind Krankenversicherung und medizinische Versorgung möglich? Wie kann ich trotz Schwangerschaft über die Runden kommen? "Wir nehmen die Lotsen-Funktion wahr, nennen unserer Klientel die Ansprechpartner und begleiten sie auch", erklärt Rabe. Meist handelt es sich bei den Ratsuchenden um Menschen, für die Prostitution die einzige Verdienstmöglichkeit ist, um ihr eigenes Leben und das ihrer Familie in den Heimatländern zu sichern.
"Absolute Vertraulichkeit ist die Grundlage unserer Arbeit", versichert Rabe. Für Sütterlin-Waack steht fest: "Dieses Gesetz ist notwendig, um Betroffene aus dunklen Löchern rauszuholen."
Kontakt: Christianstraße 6 in Neumünster; Tel. 0151 723 122 06; E-Mail: info@cara.sh; www.cara.sh