Corona: Im FEK in Neumünster fehlt Personal

Es ist dieselbe Situation wie am 13. März, nur die Begründung ist eine andere. Damals, ganz zu Beginn der Corona-Pandemie, wurden die planbaren Aufnahmen von Patienten stark reduziert, um mehr Betten für eine intensivmedizinische Behandlung von Corona-Patienten bereitstehen. Das FEK war damals zu 95 Prozent belegt, in einigen Abteilungen sogar zu mehr als 100 Prozent. Diese Zahl musste runter, um Kapazitäten für mögliche Corona-Patienten zu schaffen – die dann ja zum Glück nicht in großer Zahl kamen. Erst Ende Juni schaltete der damalige Geschäftsführer Alfred von Dollen das Krankenhaus wieder auf Normalbetrieb. Die Ursache liegt im Corona-Ausbruch auf Station D22: Jetzt geht es wieder einen Schritt zurück. Die Ursache für den Personalengpass liegt in erster Linie in dem Corona-Ausbruch kurz nach Weihnachten: Neun Patienten und fünf Mitarbeiter hatten sich mit dem Virus infiziert, diverse weitere mussten in Quarantäne. Vor einigen Tagen infizierte sich sogar eine Mitarbeiterin des hochsensiblen OP-Bereichs. „Sie hat sich aber ganz eindeutig außerhalb der Klinik angesteckt und war seitdem nicht im Haus“, sagte Chefarzt Dr. Andrea Pace gestern vor der Presse. 15 bis 20 Operationen im FEK pro Tag werden verschoben: Weil so viele Mitarbeiter fehlen, musste Pflegedirektor Christian de la Chaux das Personaltableau komplett umstricken und Mitarbeiter von A nach B versetzen. In der Klinikeinsatzleitung fiel dann gestern die Entscheidung: „Wir haben das Programm der planbaren Operationen ausgesetzt. In der vergangenen Woche haben wir damit schon begonnen, und heute haben wir auch das Ambulante Operationszentrum geschlossen“, sagte Chefarzt Dr. Nicolas Schwarz. Die Patienten würden informiert und zeigten ausnahmslos viel Verständnis. Es gehe um 15 bis 20 Eingriffe pro Tag. "Wer krank ist, dem wird geholfen": Alle Sprechstunden finden trotzdem statt, und die Chefärzte ermuntern die Patienten auch ausdrücklich, sie bei Beschwerden wahrzunehmen. „Wer krank ist, dem wird geholfen. Bevor sie etwas Ernsthaftes verschleppen, sollen die Patienten zu uns kommen.“ Die Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf betonte, dass diese Maßnahmen nur der Vorbeugung dienen, um jederzeit handlungsfähig zu bleiben. Es habe keine Auflagen von Behörden wie etwa dem Gesundheitsamt gegeben. Anders als in anderen Kliniken sind im FEK auch noch ausreichend Intensivbetten frei. Derzeit werden 13 Corona-Patienten behandelt, aber keiner auf Intensiv. Eine der beiden nach dem Ausbruch geschlossenen Stationen (D21, Chirurgie) ist bereits wieder geöffnet, die zweite (D22, Gefäßchirurgie) soll voraussichtlich Mitte dieser Woche wieder in Betrieb gehen.

Corona: Im FEK in Neumünster fehlt Personal - Operationen verschoben